Düsseldorf. . Die DEG will am Sonntag beim EHC München die Serie von zehn knappen Niederlagen umdrehen. Es gilt die Strafbank zu meiden.
Christof Kreutzer reckte jubelnd die Fäuste in die Höhe. Der DEG-Trainer war soeben beim abschließenden Penaltyschießen bei der gestrigen Trainingseinheit als Sieger hervorgegangen – gegen seine gesamte Mannschaft. Ob dies nun ein guten Ohmen ist oder doch eher ein schlechtes Zeichen, weil die eigentlichen Schützen nicht getroffen haben? Die Stimmung unter den Eishockeyspielern ist vor dem Sonntagsspiel (16.30 Uhr, Olympia-Eishalle) beim EHC München jedenfalls bestens. Zumal das Team bis auf die Langzeitverletzen Bobby Goepfert und Tim Conboy (beide Saisonende) und dem wegen einer positiven Dopingprobe von der Nationalen Anti-Doping-Agentur suspendierten aus den Vollen schöpfen kann.
Fokus auf nur einen Gegner
Einem Einsatz von Verteidiger Stephan Daschner, der vergangenen Sonntag nach einer Knieverletzung ab dem zweiten Drittel passen musste, steht nichts mehr im Weg und auch Verteidiger Corey Mapes (Fingerbruch) steht bereits wieder mit der Mannschaft auf dem Trainingseis. „Wir konnten uns in dieser Woche voll auf einen Gegner konzentrieren. Normalerweise muss man sich ja zunächst auf die Freitagspartie einstellen und hat vor dem Sonntag nur einen Tag Zeit für den nächsten Kontrahenten“, frohlockt Coach Kreutzer. „Und die letzten Spiele sowie die jüngsten zwei Begegnungen gegen München haben gezeigt, dass wir wirklich mit jedem mithalten können.“
Dafür muss bei den vom österreichischen Brause-Milliardär Diertich Mateschitz finanziell unterstützten Roten Bullen jedoch tunlichst der Gang auf die Strafbank vermieden werden. Die Bayern haben das zweitbeste Powerplay der Liga und mit Richie Regehr den punktbesten DEL-Defender in ihren Reihen. „Die Münchener sind sowohl in Über- als auch in Unterzahl brutal stark. Es wird das A und O sein, dass die Jungs auf dem Eis auch das umsetzen, was wir die ganze Woche besprochen haben“, erklärt auch Assistenz-Coach Tobias Abstreiter.
"Wollen Fans noch was schenken"
Denn die Bayern sind nicht nur in der Tabelle ganz oben zu finden, sondern auch in sämtlichen anderen Statistiken. Mit Alexander Barta und Garret Roe führen zwei Bullen die Bully-Statistik an. Das Torhüter-Gespann Niklas Treutle und Florian Hardy steht seinerseits auf Platz eins und zwei in der Statistik – mit einem Gegentorschnitt von jeweils 1,96. In der Fangquote hinkt das Duo hingegen hinter DEG-Keeper Tyler Beskorowany hinterher, der einen Wert von 93,2 aufweist – die Münchener „nur“ 92,7.
„Wir wollen den Fans und uns vor Weihnachten noch was schenken und uns in der Tabelle stabil halten, wo wir jetzt sind“, bekräftigt Coach Kreutzer. „Und wenn wir nur ganz knapp gewinnen. Wir wollen nun endlich eine umgekehrte Serie starten, nachdem wir zuletzt zehnmal in Folge nur mit einem Tor weniger verloren haben.“
Zur Not muss sich der Trainer im Penaltyschießen einfach selbst einwechseln. Dass der fünfmalige Meister-Verteidiger es noch kann, hat er gestern im Training schließlich demonstriert.