Düsseldorf. Im Straßenbahn-Derby kassierte die Düsseldorfer EG mit dem 0:1 bereits ihre elfte Niederlage in Serie gegen die Krefelder Pinguine. Auch eine drückende Überlegenheit im Schlussdrittel half der DEG nicht.
Nach zehn Niederlagen in Folge wollten die DEG-Eishockeycracks unbedingt endlich weder einen Erfolg im Straßenbahn-Derby feiern. Stattdessen wurde es ein Pleiten-Pech-und-Pannen-Sonntag für die Rot-Gelben. Nach einem haushoch überlegenen Schlussdrittel verließen sie das Eis mit einer knappen und vermeidbaren 0:1 (0:0, 0:1, 0:0)-Niederlage gegen die Krefeld Pinguine, bei der kurz vor dem Ende ein Treffer von Niki Mondt zum Ausgleich nicht gegeben wurde. Und selbst als DEG-Coach Christof Kreutzer 196 Sekunden vor dem Ende in Überzahl zusätzlich Torwart Tyler Beskorowany vom Eis nahm, wollte den Hausherren kein Tor mehr gelingen. „Ich verspreche, dass wir hart arbeiten werden und eine Lösung finden, Krefeld zu schlagen“, betonte der Trainer nach der Partie.
Hängende Köpfe
Während die DEG-Cracks mit hängenden Köpfen vom Eis schlitterten, skandierten die KEV-Anhänger „die Nummer Eins am Rhein sind wir!“ Und damit jenen Satz, den zuvor noch die Düsseldorfer Fans gerufen hatten. Den Rot-Gelben, die ohne den an Patellasehnenproblemen leidenden Alexander Thiel auskommen mussten, fehlte gestern Abend das Scheibenglück. Einmal rutschte die Scheibe in Zeitlupentempo fast durch die Hosenträger von KEV-Keeper Tomas Duba, doch selbst im Nachsetzen konnten Andreas Martinsen und Ken André Olimb der Scheibe nicht den letzten Schupser geben – der Schlussmann legte sich einfach auf das Spielgerät. Die Szene war bezeichnend für die gesamte Partie.
Selbst ein Chancenplus von 10:6 sollte im mittleren Abschnitt nicht in Zählbares umgemünzt werden. Stattdessen schlugen die Gäste aus der Seidenstadt zu. Auf Vorlage von Ex-Hai Marcel Müller markierte ausgerechnet der ehemalige rot-gelbe Angreifer Adam Courchaine das 1:0 für die Pinguine – wenngleich zu diesem Zeitpunkt niemand der 7582 Zuschauer im Rather Dome gedacht hatte, dass dies bereits der Siegtreffer sein sollte.
Zudem gab es im zweiten Drittel noch eine unschöne Szene, an der ebenfalls ein Ex-DEG-Spieler beteiligt war. Colin Long, im Vorjahr noch im Düsseldorfer Trikot aktiv, checkte nahezu abseits des eigentlichen Spielgeschehens Michael Davies mit dem Ellenbogen gegen den Kopf. Ausgerechnet jener Angreifer, der bei den Düsseldorfern vor zwei Jahren aufgrund von Nachwirkungen zweier Gehirnerschütterungen fast die gesamte Spielzeit ausfiel und dem dennoch die Stange gehalten wurde. Anstatt den US-Boy nach nicht bestandenem Medizincheck nach Hause zu schicken, wurde er als Assistenztrainer installiert. Der Stürmer dankte es nun auf seine Wiese. Und bekam von den Schiedsrichtern nur zwei Strafminuten aufgebrummt, anstatt unter die Dusche geschickt zu werden.
Glück im Unglück: Davies prallte zwar unsanft rücklings mit dem Kopf auf das Eis, konnte jedoch weiterspielen.
Protest wegen Schlittschuhtreffer
Die DEG drückte in der Folge auf den längst überfälligen Ausgleich, doch entweder flog der Puck knapp am Tor vorbei, oder Tomas Duba stand genau am richtigen Ort und hielt seinen Kasten mit viel Glück sauber – bis zur 53. Spielminute. Als schon keiner mehr dran glauben wollte, lenkte Eigengewächs Niki Mondt die Scheibe in die Maschen. Doch Krefelds Tomas Duba protestierte wegen eines angeblichen Schlittschuhtreffers und das Schiedsrichter-Gespann Aumüller/ Schimm schritt zum Videobeweis – um das Tor anschließend nicht zu geben. Dabei war keine Kickbewegung zu erkennen. „Seit dieser Saison ist die Regel leider so geändert worden, dass man nicht nur eine Kickbewegung machen muss, sondern es reicht, den Schlittschuh zu drehen“, bedauerte der Pechvogel. So endete das Duell mit einem Spiel auf ein Tor. Ohne Erfolg. Ein Tag zum Vergessen für die DEG.