Mönchengladbach. Bei seiner Rückkehr in die Startelf trifft der Ex-Bochumer per Elfmeter zum 1:1 gegen den BVB. Im Spiel hatte er allerdings auch Schwierigkeiten.

Das Jahr 2024, so viel lässt sich jetzt schon festhalten, war ein sehr besonderes für Kevin Stöger. Im Mai schenkte er dem VfL Bochum beim Relegationswunder von Düsseldorf eine nicht mehr für möglich gehaltene weitere Saison in der Fußball-Bundesliga. Im Juni unterzeichnete er bei Borussia Mönchengladbach einen bis 2027 gültigen Vertrag. Und im September feierte er sein Debüt in der österreichischen Nationalmannschaft. Dieses Jahr hatte für Stöger gleichwohl nicht nur Positives zu bieten. Der 31-Jährige erlebte bei seinem neuen Arbeitgeber am Niederrhein auch bereits eine recht komplizierte Phase.

Der Mittelfeldstratege war nach dem 1:2 in Augsburg am 4. Oktober in sechs Liga-Spielen nicht mehr erste Wahl. Kreativkopf Stöger hatte seinen Platz in der Startelf verloren. Bei seiner Rückkehr in die Anfangsformation im Bundesliga-Topspiel gegen Borussia Dortmund am Samstagabend lieferte er in der ersten Halbzeit noch einen fehlerbehafteten Auftritt ab. Doch sein Elfmeter-Treffer in der 71. Minute sicherte den Gladbachern am Ende das 1:1 (0:0).

Stöger berichtete hinterher, dass neben ihm noch Tim Kleindienst, Julian Weigl und Alassane Pléa auf der Liste der Elfmeterschützen gestanden hätten: „Ich habe Tim, Jule und Lasso gefragt. Keiner wollte so wirklich schießen und alle meinten, dass ich schießen soll. Ich habe eine hundertprozentige Quote in der Bundesliga. Deswegen war ich mir auch sicher – dann habe ich ihn reingemacht.“ Stöger meldete sich damit selbstbewusst zurück, blickte allerdings auch etwas kritisch auf seine Leistung: „Es ist nie so einfach, wenn du lange raus bist. Ich bin auch ein Spielertyp, der manchmal übertreibt und viel ins Risiko geht. Dann müsste ich nach so einer langen Pause vielleicht etwas einfacher spielen.“

Gladbach-Trainer Seoane mit Lob und Kritik

Stöger spielte auf der Zehner-Position. Er sollte den Fohlen mehr Ballkontrolle ermöglichen, den Dortmunder Mittelfeldmann Felix Nmecha zudem im Ballbesitz stören. Gladbach-Trainer Gerardo Seoane hob Stögers Einsatz hervor: „Er hat definitiv viel geackert gegen einen starken und läuferisch guten Sechser.“ Gleichwohl stellte Seoane auch fest: „Es gab zu viele unsaubere Aktionen, in denen er normalerweise wenig Probleme hat, weil er ein technisch sehr starker Spieler ist. Es ist schade, dass er diese Situationen nicht besser ausgespielt hat.“ Der Schweizer Fußballlehrer lobte wiederum Stögers Standards und nicht zuletzt sein Verhalten beim Strafstoß: „Es ist schön, dass er da Verantwortung übernimmt.“

Kevin Stöger (rechts) im Duell mit Dortmunds Felix Nmecha.
Kevin Stöger (rechts) im Duell mit Dortmunds Felix Nmecha. © Getty Images | Christof Koepsel

Vier Minuten nach seinem verwandelten Elfmeter wurde Stöger ausgewechselt. Für ihn kam Philipp Sander in die Partie, der am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Sky) mit Gladbach auf seinen Ex-Klub Holstein Kiel trifft. Seoane muss sich nun vor dem letzten Heimspiel des Jahres Gedanken über die Besetzung des Mittelfeldes machen. Vizekapitän Weigl, der aktuell die Binde am Arm trägt, weil Torwart und Kapitän Jonas Omlin nicht mehr Gladbachs Nummer eins ist, sah gegen Dortmund die fünfte Gelbe Karte der Saison und fehlt damit gesperrt. Kevin Stöger darf nach dem Borussen-Duell auf eine weitere Chance in der Startelf hoffen.

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