Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach feiert einen Achtungserfolg in der Fußball-Bundesliga. Gegen den VfL Wolfsburg holten die Fohlen ein 0:2 auf.

Breel Embolo hat Borussia Mönchengladbach im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga einen Punkt gerettet. Sechs Tage nach dem 0:6 bei Borussia Dortmund kam die Mannschaft von Trainer Adi Hütter durch den Treffer des Schweizer Nationalspielers (82. Minute) gegen den VfL Wolfsburg vor 10.000 Zuschauern noch zu einem 2:2 (1:2). Die Gladbacher liegen mit 27 Punkten auf dem Konto nun vorerst fünf Zähler vor dem Relegationsrang. Der Tabellen-16. FC Augsburg tritt erst am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) gegen den BVB an.

Gladbach trauert vor dem Spiel um Jordi Bongard

Die Gedenkminute aufgrund des Angriffs von Russland auf die Ukraine hatte es im Borussia-Park bereits um 15.15 Uhr gegeben. Die Gladbacher und Wolfsburger Spieler liefen dann zur Partie mit Trauerflor auf, sie stellten sich gemeinsam am Mittelkreis zur Schweigeminute für Jordi Bongard auf. Der 20 Jahre alte Abwehrspieler aus der Gladbachs U23 war in der Nacht zum Donnerstag bei einem schweren Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Die Borussen hielten vor der Bundesliga-Partie am Samstag sein Trikot mit der Nummer 44 hoch.

Das Spiel hatte gerade erst begonnen, da kam Gladbach bereits zur ersten Großchance. Einer guten Vorlage von Alassane Pléa folgte allerdings ein schwacher Abschluss von Marcus Thuram. Bei seinem eher unplatzierten Flachschuss aus rund zehn Metern und halblinker Position war Wolfsburgs Torwart Koen Casteels zur Stelle (1.). Thuram war ebenso wie Christoph Kramer und Jordan Beyer nach der deutlichen Niederlage beim BVB in die Startelf gerückt. Manu Koné und Breel Embolo saßen dafür zunächst auf der Bank, Marvin Friedrich fehlte derweil aufgrund eines grippalen Infekts.

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Die Borussia dominierte zwar die Anfangsphase, doch die Gäste schlugen gleich mit der ersten Gelegenheit zu. Der Ex-Gladbacher Max Kruse verlagerte das Spiel aus der Mitte auf die rechte Seite, Ridle Baku flankte von dort wieder scharf nach innen, wo Jonas Wind lauerte. Der Däne entwischte seinem Gegenspieler Matthias Ginter – und traf in die rechte Ecke. Torwart Yann Sommer war zwar noch am Ball, konnte aber nicht parieren.

Die Gladbacher reagierten auf den Rückstand mit weiteren Offensivbemühungen. Sie kombinierten immer wieder recht ansehnlich nach vorne, suchten spielerische Lösungen. In der 10. Minute führte Jonas Hofmann einen gefährlichen Freistoß aus, Casteels lenkte den Ball mit der linken Hand um den Pfosten zur Ecke. Der belgische Torhüter war auch auf dem Posten, als Hofmann nach einem sehenswerten Doppelpass mit Thuram aus kurzer Distanz abzog (19.).

In der ersten halben Stunde verzeichneten die Gastgeber fast zwei Drittel Ballbesitz, ein Treffer gelang ihnen aber zunächst nicht. Die Wolfsburger hingegen agierten effizient. Nach einem Eckball von Maximilian Philipp stieg Sebastiaan Bornauw im Strafraum hoch und köpfte zum 2:0 für die Niedersachsen ein. Ginter konnte ihn nicht mehr am Kopfball hindern (33.).

Ein erneuter Dämpfer für die Gladbacher, denen allerdings noch vor der Pause der Anschlusstreffer gelang, als Thuram nach einer Hereingabe von Pléa per Kopf ins linke Eck verlängerte (42.). Glück wiederum hatten die Borussen, als Phillipp in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit den Ball freistehend vor Sommer aus sechs Metern über das Tor drosch. Er vergab eine Riesenchance, die Gladbacher Abwehr offenbarte erneut große Schwächen.

Die zweite Halbzeit gingen beide Mannschaften zunächst deutlich verhaltener an. Eine zwingende Chance ergab sich vorerst nicht. Hütter wechselte im defensivem Mittelfeld nach einer Stunde Koné für Kramer ein. Die erste gute Gelegenheit der zweiten Hälfte hatte Ginter, seinen platzierten Schuss von der Strafraumgrenze entschärfte Casteels im Übergreifen (63.).

Gladbach-Siegtreffer nicht gegeben

In der 70. Minute kam es zu einem Duell zwischen Maxence Lacroix und Thuram. Der VfL-Innenverteidiger fiel und spielte den Ball mit der Hand, Thuram hätte freie Bahn zum Tor gehabt. Schiedsrichter Tobias Reichel schaute sich die Szene noch einmal auf dem Bildschirm an – und zeigte Lacroix die Rote Karte (70.).

In Überzahl drängte Gladbach nun auf den Ausgleich. Hütter wechselte Embolo für Thuram (77.) und Patrick Herrmann für Stefan Lainer ein (81.). Embolo ließ die Gladbacher mit seinem Kopfballtor zum 2:2 jubeln (82.), ein vermeintlicher Treffer von Ginter (90.) wurde per Videobeweis aberkannt, weil Herrmann bei einer Grätsche zuvor Roussillon getroffen hatte. Es blieb beim Remis, das die Gladbacher angesichts des Spielverlaufs als Achtungserfolg verbuchen dürfen.