Dortmund. Borussia Dortmund tauscht den Trainer aus. Nuri Sahin soll übernehmen. Ist die nächstliegende Lösung auch die beste? Ein Kommentar.

Edin Terzic wird sich nun um seine Zukunft Gedanken machen, Sorgen darum aber wird sich der 41-Jährige nicht machen müssen. Er verlässt Borussia Dortmund erhobenen Hauptes. Aus mehreren Gründen.

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Terzics Abschied bei seinem Herzensklub ist selbstbestimmt. Er hat um die Auflösung seines Vertrages gebeten, glaubt, dass ein Neuanfang in Dortmund auch mit einem anderen Mann an der Seitenlinie gelingen muss. Viel Kritik prasselte auf Terzic in den vergangenen Wochen und Monaten ein. Nicht überraschend wäre es gewesen, wenn sich der BVB schon vor einiger Zeit für eine Trennung von Terzic entschieden hätte. Der Mendener verlässt nun jedoch das Ruhrgebiet mit der kommunikativen Hoheit über die Trennung.

BVB: Edin Terzic wird sehr weich fallen

Zuletzt hat er Eindruck geschunden – sportlich und menschlich, vor allem in der Königsklasse. Ganz Europa hat zugeschaut, wie er den BVB als Außenseiter ins Champions-League-Finale geführt hat. Gegen Real Madrid ging seine Taktik auf, nur die Effizienz vor dem Tor fehlte, um den Henkelpott zu holen. Jose Mourinho schwärmte anschließend vom Dortmunder Trainer. Das wurde registriert. Genauso wie Terzics mediale Auftritte, als er sich in sehr gutem Englisch als emotionaler, empathischer und leidenschaftlicher Trainer präsentierte, der einen Favoriten nach dem anderen aus dem Wettbewerb kegelt. Sicher ist: Ein Königsklassen-Finalist fällt beruflich mindestens weich, wenn nicht sogar nach oben. Bald wird ein Top-Klub anklopfen.

Edin Terzic verabschiedet sich vom BVB.
Edin Terzic verabschiedet sich vom BVB. © AFP | Ina Fassbender

Designierter Nachfolger in Dortmund ist Nuri Sahin, eine naheliegende Lösung zwar, die aber auch Risiko mit sich bringt. Sahin bringt den beim BVB gewünschten Stallgeruch mit, hat als Spieler eine große Karriere in Schwarz-Gelb hingelegt. Dass es nach der Winterpause spielerisch mit Sahin als Assistent von Terzic besser wurde, wird vor allem dem ehemaligen türkischen Nationalspieler zugeschrieben. In der Türkei begeisterte er mit Antalyaspor, doch Rückschlüsse auf seine Arbeit in der Bundesliga lassen sich daraus nicht schließen. Sahin fehlt die Erfahrung in einer Top-Liga, und erst recht bei einem Spitzenklub wie dem BVB mit entsprechendem Umfeld. Im eiskalten Wasser, in das er nun aller Voraussicht nach geworfen wird, muss er sich erstmal an der Oberfläche halten.

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