Essen. Borussia Dortmund hat die Verträge mit den Geschäftsführern Watzke, Treß und Cramer verlängert. Diese Kontinuität ist vorbildlich. Ein Kommentar.

Mitten in der Zeit der Pandemie, in einer großen gesellschaftlichen Krise, die auch dem Sport erhebliche Schwierigkeiten beschert hat, verlängern beim Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund die drei Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, Thomas Treß und Carsten Cramer vorzeitig ihre Verträge. Welch ein Signal.

Borussia Dortmund zeichnet sich seit Jahren durch Kontinuität in der Führung aus. Die Leute, die diesen Verein lenken und leiten, haben ihn 2005 aus seinem größten Desaster befreit. Großmannssucht hatte den BVB an den Rand der Insolvenz geführt, die neue Führungsriege aber sorgte wieder für Stabilität, Jahr für Jahr mehr. Dass die Schwarz-Gelben schon 2010 und 2011 wieder Deutscher Meister werden konnten, bleibt auch rückblickend eine grandiose Leistung.

BVB: Watzke ist das Gesicht des Klubs

Hans-Joachim Watzke ist längst das Gesicht des Klubs, der Vorsitzende der Geschäftsführung, der Mann an der Spitze. Doch so eine Rolle lässt sich nur dann mit aller Kraft ausüben, wenn man vereinsintern nicht von Heckenschützen bedroht wird. Watzke kann sich sicher sein, von zuverlässigen Partnern flankiert zu werden. Nicht nur von dem Finanz-Experten Treß und dem Marketing-Experten Cramer, sondern auch von Vereinspräsident Reinhard Rauball und Sportdirektor Michael Zorc.

Das heißt nicht, dass immer alle einer Meinung sein müssen. Auch beim BVB wird heftig diskutiert und emotional debattiert. Am Ende aber sind sich die Köpfe darin einig, dass es um den Verein geht, nicht um persönliche Interessen. Nur deshalb konnte der BVB, der Champions-League-Sieger von 1997, nach seiner existenzgefährdenden Krise wieder zu einer festen Größe im europäischen Fußball werden.

Der neue Kontrahent Leipzig hat hohe Ansprüche

Auch die aktuelle Arbeit der BVB-Führung wird von enormen Herausforderungen geprägt: Corona mit seinen finanziellen Folgen; RB Leipzig als neuer Konkurrent mit hohen Ansprüchen; hochbegabte Spieler, die Dortmund nur als Übergangsstation interpretieren.

Schwere Zeiten. Doch um Borussia Dortmunds Zukunft muss kein Fan Angst haben. Dieser Verein ist in guten Händen.