Dortmund. Der BVB plant, internationale Fans über ein Fantoken-System enger an den Klub zu binden. Bei den Ultras stößt das auf Kritik – sie protestieren.
Die Botschaft auf dem Plakat war eindeutig: „Stoppt den Marketingwahn - Fantoken einstampfen“, stand auf dem Banner, das die Ultragruppe „The Unity" am Sonntag vor dem Spiel von Borussia Dortmund gegen den VfL Wolfsburg (15.30 Uhr/Sky) am Dortmunder Stadion anbrachte. Sie protestierte damit gegen die Einführung eines Fantoken-Systems, mit dem der Klub nach eigener Aussage internationale Fans enger an den Klub binden will. Nach wenigen Minuten allerdings war das rund zehn Meter lange Banner schon wieder abgehängt.
Fans kritisieren Guthaben-App für BVB-Anhänger
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Hintergrund: Der BVB hatte in der vergangenen Woche verkündet, dass er sogenannte Fantokens einführen will, also ein digitales Guthaben für seine Anhänger. Dieses soll für besondere Aktionen und Entertainment eingelöst werden, wobei der Klub viele Details noch offengelassen hatte. Die App soll im Laufe des Frühjahrs offiziell auf den Markt kommen, der Preis für 500 Token liegt bei 4,99 Euro. Derzeit läuft die Testphase und die Tokens sind kostenlos.
Unter Fans kam schnell Kritik auf, so wandte sich ein Kommentator beim Online-Fanmagazin schwatzgelb.de in deutlichen Worten gegen das Projekt, geißelte es als neuen Schritt in Richtung Kommerzialisierung und Gewinnmaximierung. Zwar hat die BVB-Geschäftsführung versprochen, dass man durch die Fantoken keinen Einfluss auf Geschehnisse beim BVB oder Vorgriffsrechte auf Tickets bekommt, aber in Fankreisen hat man seine Zweifel, ob es langfristig so bleibt.
Fans bangen um ehrenamtliche Strukturen beim BVB
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Das System ließe sich „für jede Art von Abstimmung einsetzen – begonnen bei der neuen Torhymne bis hin zum Trikot der nächsten Saison wäre dann eine geldunterlegte Partizipation vorbei an Fanrat und anderen ehrenamtlichen Strukturen möglich“, heißt es bei schwatzgelb.de. „Wie sonst sollen Fans in Asien, Amerika, Marokko oder der Türkei bei der Stange gehalten werden, weiterhin ihr Geld in Token zu stecken?“