Bad Ragaz. Abwehrspieler Mats Hummels hat seine Teamkameraden beim BVB in die Pflicht genommen, die anstehende Saison nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Dass jemand abhebt, befürchtet er allerdings nicht.
Fußball-Nationalspieler Mats Hummels vom deutschen Meister Borussia Dortmund hat Unterschiede bei der Wertschätzung seiner Person durch Vereinscoach Jürgen Klopp und Bundestrainer Joachim Löw festgestellt. "Dass mein Ansehen bei Klopp größer als bei Löw ist, kann man durchaus so sehen. Doch das ist ein Stück weit normal: Klopp sieht mich täglich, der Bundestrainer hat vor einem Länderspiel nur drei, bei einem Koppelspieltag vielleicht sechs, sieben Tage Zeit, seine Spieler kennenzulernen", sagte der 22 Jahre alte Innenverteidiger im kicker-Interview. Deshalb dauere es in der Nationalmannschaft länger, "sich ein gewisses Vertrauen zu erwerben".
Hummels warnt unterdessen seine Teamkollegen beim BVB vor möglichen Nachlässigkeiten nach der Traumsaison 2010/2011. Man müsse sehen, dass sich gewisse Stellschrauben nicht lockern, äußerte Hummels, "und dürfen nicht glauben, dass der Erfolg von allein kommt. Wer sich zurücklehnt, wird automatisch schlechter".
Dass das Credo, der Star ist die Mannschaft, auch von den Neuzugängen Ilkay Gündogan und Ivan Perisic schnell umgesetzt wird, dafür werde Klopp sorgen. Hummels: "Der Trainer wird nicht zulassen, dass jemand abhebt. Es wird sich niemand dazu verleiten lassen, überhaupt einen Gedanken daran zu verschwenden. Das würde Jürgen Klopp genauso wenig dulden wie die Mannschaft."
Einen Plan B, um weiterhin unberechenbar zu bleiben, benötige die Borussia laut des Ex-Münchners nicht. "Wir haben viele Möglichkeiten, unser Spiel auszulösen. Wir handeln ja nicht immer nach demselben Muster - über die Mitte nach außen mit anschließender Flanke - sondern spielen in der Offensive sehr intuitiv. Und defensiv müssen sich die anderen etwas einfallen lassen, um an uns vorbeizukommen", sagte Hummels. (sid)