Hagen. . Die Enervie Arena ist seit dem Spätherbst ausverkauft, die Vorfreude bei Basketball-Bundesligist Phoenix Hagen ist groß: Mit dem FC Bayern München kommt am Karnevalssonntag der Branchenführer zum Gastspiel.
Das Telefon klingelt unaufhörlich in der Geschäftsstelle von Phoenix Hagen, die Frage ist immer die gleiche. Die Antwort auch, seit dem Spätherbst. Da startete der Basketball-Bundesligist den Kartenvorverkauf für das Heimspiel gegen den FC Bayern München. „Binnen 24 Stunden waren 90 Prozent der Tickets weg“, erinnert sich Martin Timpe, bei Phoenix für das Ticketing zuständig, „der Rest in einer Woche.“ Die Anziehungskraft der Bayern ist in der Bundesliga, der sie erst im dritten Jahr angehören, schon einzigartig. Auch wenn sie in der mit 3145 Zuschauern ausverkauften Enervie Arena diesmal am Rosensonntag gastieren, an dem in Hagen eigentlich alle im Banne des Boeler Karnevalszugs stehen.
In Hagen hätte man das Star-Ensemble von FCB-Trainer Svetislav Pesic auch lieber schon am Samstag gesehen, quasi als Vorprogramm zum närrischen Treiben. Der anhaltende Erfolg des FC Bayern verhinderte das, im Gegenzug zu Meister Brose Baskets Bamberg erreichten die Münchner in ihrer Premierensaison gleich die Zwischenrunde der EuroLeague. Und hatten dort am Freitag die Heimaufgabe gegen Zalgiris Kaunas zu absolvieren, so dass der Liga-Auftritt am Ischeland erst knapp 48 Stunden später möglich war. Zumal die Bayern angesichts ihrer Dauerpräsenz in drei Wettbewerben - im Pokal stehen sie im Halbfinale - ohnehin gerade im Spiele-Dauerstress stecken. „Wir müssen insgesamt fünf Partien in zehn Tagen absolvieren“, weiß Pesic, „das ist natürlich nicht einfach, aber zugleich auch eine große Herausforderung, die motiviert.“
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Wobei der Bundesliga-Spitzenreiter um Spielmacher Malcolm Delaney dabei zuletzt nicht immer souverän wirkte und noch am Dienstag gegen die Artland Dragons (86:91) national die erste Heimniederlage kassierte. Was den gestrengen Pesic sogleich zu einer geharnischten Kritik an der Einstellung seines Teams veranlasste. „Einige Spieler denken, sie sind Stars“, ärgerte sich der Erfolgscoach, und zu häufig komme der Vergleich mit den Fußballern des Vereins: „Wir sind aber nur die Basketball-Mannschaft des FC Bayern.“ Die im Gegensatz zu den häufig am Parkettrand sitzenden Bastian Schweinsteiger, Manuel Neuer und Co. aber eben noch keinen Titel gewonnen hat.
„Bayern sind Maß aller Dinge“
Auf gutem Weg zu einer Dominanz ähnlich der der kickenden Klubkollegen sind die Korbjäger dennoch. „Früher war Bamberg das Maß aller Dinge, jetzt sind es die Bayern“, sagt etwa Phoenix-Trainer Ingo Freyer, „ein Gegner, der übermächtig erscheint.“ Was allerdings vor zwei Wochen auch für das Ensemble von Alba Berlin galt, das die Hagener mit stark ersatzgeschwächtem Team daheim bezwangen. Würde ein solcher Coup auch gegen die Bayern klappen, wäre die Anerkennung von Basketball-Deutschland noch größer. Die Vorfreude auf das Gastspiel des Branchenführers ist jedenfalls riesig. Freyer: „So ein Spiel gegen die Besten hat du ja nur einmal im Jahr.“
Krume und Geske fehlen
Mit unverändertem Aufgebot gegenüber der 64:86-Niederlage bei den Eisbären Bremerhaven kann Phoenix Hagen in das Heimspiel gegen den FC Bayern München gehen. Nur die Doppellizenzler Niklas Geske (Handgelenksbruch) und Moritz Krume (Bänderverletzung) sind noch nicht einsatzbereit.