Hagen.. Basketball-Bundesligist Phoenix Hagen hofft auf Niederlage von Göttingen, Tübingen oder MBC am Freitag. Ansonsten droht ein Showdown gegen Crailsheim.
Es war wahrlich kein Sonntag nach den Vorstellungen von Protagonisten und Fans von Basketball-Bundesligist Phoenix Hagen. Der eigenen 83:96-Niederlage gegen die BG Göttingen folgten Siege der Tabellennachbarn Eisbären Bremerhaven und Mitteldeutscher BC. Und da die Walter Tigers Tübingen etwas überraschend daheim gegen Braunschweig unterlagen, spielen am letzten Saison-Wochenende nun fünf Teams den zweiten Absteiger neben den Crailsheim Merlins aus. Verliert auch nur einer aus dem Trio Göttingen, Tübingen und MBC am Freitag auswärts, würden sich die dann spielfreien Hagener aus diesem Kreis verabschieden. Ansonsten droht ein Showdown zwei Tage später, wenn Phoenix im Saisonfinale Crailsheim empfängt (17 Uhr). „So ein Nervenspiel müssen wir nicht haben“, sagt Geschäftsführer Peter Brochhagen, ist jedoch überzeugt: „Auch das würden wir schaffen.“
Dass sie selbst die Chance gegen Göttingen nicht nutzen konnten, das überraschte die Phoenix-Verantwortlichen angesichts der Personalsituation nicht wirklich. Zwar fehlte auch den Gästen mit Khalid El-Amin, für den nach einem Bandscheibenvorfall die Saison beendet ist, der Spielmacher, dennoch boten sie fünf US-Amerikaner und vier langjährige deutsche Bundesliga-Profis auf. „Wenn man da nicht das Glück hat, dass wir die Dreier treffen, nicht in Foulprobleme kommen und alle verbliebenen Amerikaner wenigstens normal drauf sind, wird es für uns schwer“, räumte Phoenix-Trainer Ingo Freyer ein. In seinem Team standen mit Jonas Grof und Julian Jasinski zwei 19-Jährige sowie der nicht wesentlich ältere Moritz Krume jeweils rund 15 Minuten auf dem Parkett. „Die Jungen haben das okay gemacht und offensiv Akzente gesetzt“, sagte Freyer angesichts der insgesamt 19 Punkte des Trios.
Dagegen erreichten bei den angesichts des Fehlens von D.J. Covington und J.J. Mann vier verbliebenen Importkräften eben nur Kapitän David Bell und Center Owen Klassen, der mit 18 Punkten seine Saison-Bestmarke einstellte und nicht so früh wie zuletzt in Foulprobleme kam, Normalform. Spielmacher Brandon Jefferson traf diesmal nur einen von 14 Würfen überhaupt, beim Sieg in Tübingen lautete die Dreierquote noch 9 von 14. Und vor allem Ivan Elliott war weit entfernt von seinen letzten starken Auftritten. „Ivan ist ein sehr wichtiger Spieler für uns, wir brauchen seinen Zug zum Korb“, sagte Freyer, „stattdessen hat er die erste und die zweite Hälfte mit einem schwierigen Dreierversuch begonnen. Dann wird das so ein Tag, an dem er nicht zurückkommt.“ Wobei der Phoenix-Coach Elliott beispielhaft für seine wenigen erfahrenen Stammkräfte auch in Schutz nahm: „Mental müssen sie gerade sehr stark sein, noch mehr als körperlich. Auf ihnen lastet noch mehr Verantwortung.“
Am Freitag nur Zuschauer
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Mentale Stärke würden die Phoenix-Spieler auch am Sonntag zeigen müssen, sollten sie dann gegen Crailsheim noch einen Sieg zum sportlichen Klassenerhalt benötigen. „Egal ob wir dann schon gerettet sind oder nicht, werden wir uns intensiv vorbereiten“, sagte Freyer und fügte hinzu: „Gut, dass wir an dem Wochenende nur ein Spiel haben.“ Ihre Partie des ansonsten am Freitag anstehenden 33. Spieltags in Frankfurt haben die Hagener ja schon absolviert. So werden sie zusehen und darauf hoffen, dass wenigstens einer der Kontrahenten Tübingen (in Crailsheim), Göttingen (in Gießen) oder MBC (in Ulm) auswärts verliert, das würde zum Phoenix-Ligaverbleib schon reichen. Ansonsten würde es am „Tag der Arbeit“ auf ein finales Zitterspiel am Ischeland mit parallelem Blick auf die anderen Schauplätze hinauslaufen. Ein solches gab es für Phoenix letztmals am 28. April 2012, als man mit einem 85:72-Sieg beim Showdown gegen Gießen die Rettung schaffte. Zumindest Routinier Adam Hess hat vor einem solchen Finale keine Angst: „Es macht doch mehr Spaß, wenn es im letzten Spiel noch um etwas geht.“
Restprogramm
Phoenix Hagen (13., 20:40 Punkte)
1. Mai: Crailsheim Merlins (H)
Eisbären Bremerhaven (14., 18:46)
29. April: EWE Baskets Oldenburg (H)1.Mai: Brose Baskets Bamberg (A)
Walter Tigers Tübingen (15., 18:48)
29. April: Crailsheim Merlins (A)
BG Göttingen (16., 16:48)
29. April: Gießen 46ers (A)1.Mai: s.Oliver B. Würzburg (H)
Mitteldeutscher BC (17. 16:48)
29. April: ratiopharm Ulm (A)1.Mai: medi Bayreuth (H)