Hagen. . Phoenix Hagen leistet sich gegen Ulm zu viele Fehler. Adam Hess: „Nur bei Sieg in Braunschweig können wir wieder an Platz acht denken“

Die grundsätzliche Anerkennung vom Sieger gab es eine Stunde nach der Schlusssirene. „Volle Halle, Wolfgang Heyder, neunter Platz, junge Hagener Zocker“, fasste es Per Günther per Twitter-Botschaft zusammen: „Schön zu sehen, dass in der Heimat was geht.“ Was direkt zuvor aus Sicht von Basketball-Bundesligist Phoenix Hagen bei der 75:101-Niederlage gegen ratiopharm Ulm allerdings nicht unbedingt zutraf. Das wiederum lag auch an Nationalspieler Günther, der erstmals im Ulmer Trikot auch am Ischeland als guter Dreierschütze auftrumpfte. „Heute war Per entspannt, er muss keinem mehr etwas beweisen“, befand Vater und Phoenix-Aufsichtsrat Dietmar Günther, „vielleicht hat er sich früher hier immer zu viel vorgenommen.“

Dass sie ihren Ex-Spieler, jüngst erst Dreier-Champion beim Allstar-Day, nicht wie im Hinspiel in den Wurfrhythmus kommen lassen wollten, war auch den Hagenern klar. „Der Knackpunkt war, dass wir eigentlich Per gar nicht so schlecht verteidigt haben, sondern nur zwei-, dreimal unaufmerksam waren“, sagte Phoenix-Coach Ingo Freyer, „da hat er die Dreier getroffen und das Spiel ist komplett gekippt.“ Es war in der Hagener 0:15-Phase in den letzten zwei Minuten des ersten Viertels, die auch Freyer nicht durch eine Auszeit unterbrach. „Natürlich kann man da über eine Auszeit nachdenken“, räumte der Coach, der allerdings erst eine Minute zuvor zum Time-Out gebeten hatte, später ein: „Aber du denkst ja auch, dass bei den Dingen, die du reinrufst, die Fehler abgestellt werden.“

Phoenix Hagen findet den Rhythmus nicht

Reichlich Patzer leisteten sich die Gastgeber allerdings auch in anderen Phasen, 18 Ballverluste unterliefen ihnen zuletzt im November beim 65:95 in Bamberg - der höchsten Saisonniederlage. „Bei uns hat niemand einen Rhythmus gefunden“, bedauerte Phoenix-Kapitän David Bell, „und unsere Fehlwürfe hat Ulm zu leichten Punkten genutzt, weil unser Rückzugs-Verhalten in der Defensive nicht gestimmt hat.“ Und Adam Hess, gegen sein Ex-Team mit 17 Punkten Hagener Topscorer, befand: „In jedem Spiel hat eine Mannschaft einen Lauf, wir hatten heute keinen.“ Eher unüblich für das Phoenix-Team, selbst Günther bangte lange: „Wenn es in irgendeiner Halle schwierig ist, einen 20-Punkte-Vorsprung über die Zeit zu bringen, dann in Hagen.“

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Die Playoff-Chancen von Phoenix sind so gesunken, auch wenn Hess zuversichtlich bleibt. „Erstmal müssen wir in Braunschweig gewinnen, dann können wir wieder an Platz acht denken“, sagte der Routinier. Freitag steht in Niedersachsen das Duell des Tabellenzehnten gegen den Neunten an. Wobei Gastgeber Basketball Löwen Braunschweig kurzfristig den Ausfall von US-Spielmacher Derek Needham beklagt, der nach einem in Ludwigsburg erlittenen Innenband-Teilanriss im Knie sechs Wochen ausfällt. Ersatz wird schon gesucht.