Hagen. . In der Gießener Ost-Halle hat Phoenix Hagen häufiger gewonnen als verloren. Die 46ers haben sich aber mit Tadda und Olaseni verstärkt.
Länger als dieses Duell gibt es keines in der Basketball-Bundesliga, Gießen gegen Hagen hieß es schon bei der Premiere der Eliteklasse im Herbst 1966. Und reichlich Tradition atmen auch die beiden Spielstätten der Liga-Gründungsmitglieder: Während die Arena am Ischeland am Freitag ihren 50. Geburtstag mit Fußball feiert, ist die Gießener Sporthalle Ost nur drei Jahre jünger. Am Samstag um 20.30 Uhr gastiert Phoenix Hagen zum Rückrunden-Auftakt dort beim Aufsteiger 46ers, begleitet von mehreren Hundert Fans.
Phoenix hat positive Bilanz gegen Gießen
Neunmal standen sich Phoenix Hagen und Gießen 46ers bisher in der Basketball-Bundesliga gegenüber. Dabei siegten die Hagener siebenmal, zweimal mussten sie sich geschlagen geben. Auch in der Gießener Ost-Halle haben sie eine positive Bilanz bei drei Siegen und nur einer Niederlage am 10. Dezember 2011.
Duelle der besonderen Art waren die Aufeinandertreffen der Traditions-Klubs stets, nicht nur zu Zeiten von MTV Gießen und SSV Hagen. Auch für die Bundesliga-Neuzeit gilt dies, nicht nur Phoenix-Co-Trainer Steven Wriedt erinnert sich an besondere Begebenheiten gerade in der Osthalle. An das allererste Phoenix-Bundesligaspiel am 3. Oktober 2009 etwa, als die Hagener bis eine Stunde vor dem Hochball keine Trikots hatten und schließlich in schwarzen Aufwärmhemden aufliefen. „Oder als wir in unserer Playoff-Saison wenige Minuten vor Schluss mit 17 Punkten zurücklagen und in der Verlängerung doch noch gewonnen haben“, erinnert Wriedt an den bislang letzten Auftritt in Gießen vor fast genau drei Jahren. Danach kamen die Hagener in die Endrunde, die 46ers dagegen mussten erstmals überhaupt aus dem Oberhaus absteigen.
Phoenix-Trainer Freyer: "Alles andere als ein normaler Aufsteiger"
Seit Beginn der Saison sind die Gießener zurück - und „alles andere als ein normaler Aufsteiger“, wie Phoenix-Coach Ingo Freyer befindet. Was sich in der respektablen sportlichen Bilanz niederschlägt, als Elfter hält das Team von Trainer Denis Wucherer sich von den Abstiegsplätzen fern. Aber auch bei den Transfers, gegenüber der knappen 83:86-Hinspielniederlage in Hagen haben die 46ers mit Nationalspieler Karsten Tadda und Center Gabriel Olaseni zwei Akteure von den Brose Baskets Bamberg nachverpflichtet. „Zwei Spieler vom deutschen Meister, das ist mal ein Upgrade, damit ist Gießen stärker geworden“, sagt Wriedt. Der athletische 2,08-m-Mann Olaseni ersetzt den wieder abgewanderten Ekene Ibekwe und gibt den Hessen mehr Präsenz unter dem Korb, während Aufbauspieler Tadda die Rolle des in Hagen mit Mittelfußbruch ausgeschiedenen Kapitäns Anthony DiLeo übernommen hat.
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DiLeo fehlt den Gießenern wie Center Maurice Pluskota (Stressfraktur im rechten Unterschenkel)weiterhin, auch Achmadschah Zazai und Ethan Wragge (muskuläre Probleme) sollen am Samstag nicht einsatzfähig sein. „Das ist eine ganz andere Mannschaft als noch in der Hinrunde“, hat Phoenix-Coach Ingo Freyer dennoch mit Blick auf Tadda und Olaseni höchsten Respekt. Zumal die Gastgeber mit Allstar Suleiman Braimoh, den Guards Braydon Hobbs und Cameron Wells sowie Flügel Yorman Polas Bartolo - ehemaliger kubanische Nationalspieler mit deutschem Pass - weitere starke Spieler aufweisen. Und die Hagener nach der Allstar-Pause erst wieder einen Spiel-Rhythmus finden müssen. „Die Pause hat keinem weh getan, alle sind frischer und haben ihre Wehwehchen auskuriert“, ist Wriedt allerdings überzeugt. Den Fitnesstest zu Wochenbeginn hätten alle bestanden: „Es sieht so aus, als ob die Jungs auch im Kurz-Urlaub etwas gemacht hätten.“