Miami. Besser spielen als die Basketball-Stars der San Antonio Spurs beim 111:92 bei Miami Heat geht kaum. Die Texaner übernahmen mit dem Auswärtssieg die Führung in den NBA-Finals. In der ersten Halbzeit trafen die Spurs 75,8 Prozent aller Würfe.
Mit Basketball nahe an der Perfektion haben sich die San Antonio Spurs im dritten Spiel der Final-Serie "best of seven" der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA in die Favoritenrolle gespielt. Beim Titelverteidiger Miami Heat gewannen die Texaner am Dienstag (Ortszeit) mit 111:92 (71:50) und gingen mit 2:1 in Führung. Überragend agierten die Spurs in der ersten Halbzeit, als 75,8 Prozent aller Würfe im Korb landeten. Das gab es in NBA-Endspielen noch nie. In den ersten zwölf Minuten der Partie degradierten die Texaner die Stars aus Miami mit 41 Punkten zu Statisten.
"Ich glaube nicht, dass wir jemals wieder in einer Hälfte 76 Prozent unserer Würfe treffen werden. Das war völlig verrückt", sagte ein von der Galavorstellung tief beeindruckter Chefcoach Gregg Popovic. "Die kamen mit dem höchsten Gang aus der Kabine, wir nicht", meinte sein Gegenüber Eric Spoelstra und war enttäuscht.
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Die meisten Zuschauer in der mit 19.900 Zuschauern ausverkauften American Airlines Arena waren geschockt vom 50:71-Halbzeitstand. Die Basketball-Stars aus dem sonnenverwöhnten Florida fanden in der zweiten Halbzeit zurück aus ihrer Schockstarre, doch näher als sieben Punkte konnte der NBA-Champion nie an San Antonio, das im zweiten Spiel in eigener Halle verloren hatte, heranrücken.
James: "Wir hassen es"
"Sie waren der Aggressor und hatten uns von Anfang an im Griff. Wir hassen es, so eine Leistung abgeliefert zu haben. Zum Glück steht es erst 2:1 und nicht 4:1", erklärte Heat-Superstar LeBron James, der mit 22 Punkten neben Dwyane Wade (22) einmal mehr bester Mann seines Teams war.
Sein direkter Gegenspieler Kawhi Leonard stellte James in den Schatten. "Ich habe einfach meinen Rhythmus gefunden und meine Teamkollegen haben mich bedient. Ich habe die Dinger perfekt getroffen", sagte Leonard nach seinen 29 Punkten. Damit übertraf der 22-Jährige die "Großen Drei" der Spurs (Tony Parker 15, Tim Duncan 14, Manu Ginobili 11) deutlich. "Das war nichts, was man planen kann. Wir haben einfach den Ball gut rotieren lassen und jeder Wurf war drin", meinte der Argentinier Ginobili.
In Spiel vier in der Nacht zum Freitag hat Miami in der Neuauflage des Finales von 2014 erneut Heimrecht gegen das beste Auswärtsteam der NBA. Die Statistik spricht für die Spurs. 83 Prozent der Teams, die in den Finales 2:1 führten, gewannen auch den Titel. Das von derartige Prognosen wenig zu halten ist, musste San Antonio im letzten Jahre erfahren. Das verloren sie gegen Miami trotz der Führung. (dpa)