New York. Bei Kareem Abdul-Jabbar ist Leukämie diagnostiziert worden. Doch die 62 Jahre alte Basketball-Ikone will den Blutkrebs besiegen und gibt sich kämpferisch: "Es gibt Hoffnung."

Der beste NBA-Scorer der Geschichte kämpft gegen Blutkrebs: Kareem Abdul-Jabbar aus den USA ist an einer seltenen Form der Leukämie erkrankt, doch der frühere Basketball-Star der Los Angeles Lakers hat gute Chancen, den schwersten Kampf seines Lebens zu gewinnen.

"Leukämie ist ein sehr angsteinfößendes Wort. In vielen Fällen ist es tödlich, und es ist etwas, dem man sehr ernsthaft und entschlossen entgegentreten muss, wenn man es besiegen will", sagte Abdul-Jabbar, der in seinen 20 Spielzeiten in der NBA 38.387 Punkte erzielte und damit die Scorer-Rangliste anführt: "Es gibt Hoffnung. Meine Krankheit ist behandelbar, und ich kann trotz allem ein produktives und erfülltes Leben führen. Ich bin der lebende Beweis dafür."

Abdul-Jabbar will auf Leukämie aufmerksam machen

Abdul-Jabbar will ähnlich wie sein früherer Lakers-Teamkollege Earvin "Magic" Johnson, der mit seiner HIV-Infektion das Bewusstsein für Aids stärkte, das Augenmerk der Öffentlichkeit auf seine Erkrankung lenken: "Ich war nie eine Person, die ihr Privatleben gerne geteilt hat. Aber ich kann jetzt damit Leben retten. Es ist eine Verpflichtung für mich, darüber zu reden."

Bereits im Dezember des vergangenen Jahres hatte der sechsmalige NBA-Meister die schockierende Diagnose "chronische myeloische Leukämie" (CML) erhalten. Sein Arzt habe ihm zwar keinerlei Garantie gegeben, aber immerhin erklärt: "Du hast eine sehr gute Chance, dein Leben zu leben, ohne drastischen Änderungen vornehmen zu müssen."

85 Prozent der Patienten erholen sich

Seine Form der Leukämie, bei der die Anzahl der weißen Blutkörperchen extrem hoch ist, erfordert eine ständige Beobachtung und ist mit Medikamenten behandelbar. So ist auch Abdul-Jabbars Arbeit als Assistenztrainer bei den Lakers bislang nicht beeinträchtigt worden.

Dr. Gary Schiller von der Krebsklinik der Universität von Kalifornien erklärte, die Behandlung von CML habe sich in den vergangenen Jahrzehnten dank der Forschritte in der Medikation "drastisch verbessert". 85 Prozent der Patienten würden sich mittlerweile davon erholen. Dieses Jahr werden in den USA etwa 5000 neue Fälle von CML erwartet.

Basketball-Ikone hatte Todesangst

Im ersten Moment, als er von seiner Erkrankung erfuhr, hatte "The King" Todesangst. Seine erste Frage an den Arzt lautete: "Werde ich es schaffen?" Er habe angenommen, Leukämie sei immer tödlich, erklärte Abdul-Jabbar: "Ich dachte, es bedeutet, dass ich noch einen Monat zu leben habe." Zum Arzt ging er, weil er unter Hitzewallungen litt. "Das ist nicht normal, nicht einmal in meinem Alter", sagte der 62-Jährige.

In seiner aktiven Laufbahn spielte Abdul-Jabbar sechs Jahre bei den Milwaukee Bucks und 14 Jahre bei den Lakers, mit denen er fünf NBA-Titel gewann. Zudem wurde der 18-malige Allstar, der 1946 unter dem Namen Ferdinand Lewis Alcindor in New York geboren wurde, sechsmal zum wertvollsten Spieler der Liga (MVP) gewählt. Vor allem mit seinem legendären Hakenwurf brachte der 2,18-m-Riese die Gegenspieler zur Verzweiflung.