Dallas. Dennis Schröder und Elias Harris feiern ihre Debüts in der NBA - deutscher Dominator in der besten Liga der Welt bleibt aber Dirk Nowitzki. Beim Auftaktsieg mit Dallas zeigt der Würzburger beachtliche Frühform. Mit 24 Punkten und Nervenstärke führte Nowitzki die Texaner zum Erfolg.
Dirk Nowitzki verabschiedete Dennis Schröder mit einigen netten Worten und einem Schulterklaps in die Kabine. Beim Start in seine 16. NBA-Saison bewies der Star der Dallas Mavericks im Duell mit den Atlanta Hawks und dem Neuling aus Braunschweig, dass längst noch keine deutsche Wachablösung in der besten Basketball-Liga der Welt ansteht.
Mit 24 Punkten und gewohnter Nervenstärke in der Schlussphase führte Nowitzki die Texaner zum 118:109-Auftaktsieg über das Team aus Georgia, für das der 20 Jahre alte Schröder ein ordentliches Debüt feierte. "Das war erst Spiel eins von 82", betonte Nowitzki allerdings. "Ich habe den Jungs gesagt: Wir werden das Jahr nicht 0:82 abschließen, das ist großartig. Es ist noch früh, aber wir sind offensiv zu solchen Nächten fähig, das ist gut zu wissen."
Mit drei in die Luft gestreckten Fingern
Mit drei in die Luft gestreckten Fingern zelebrierte der Würzburger seinen zweiten getroffenen Distanzwurf binnen einer halben Minute, mit dem er den Mavs-Sieg 90 Sekunden vor Ende sicherte. Doch auch Schröder sorgte mit fünf Punkten, fünf Assists und vier Rebounds in 18 Minuten für Highlights: Nur drei Sekunden nachdem er im direkten Duell mit Nowitzki den Ring per Sprungwurf komplett verfehlt hatte, versenkte er eiskalt seinen ersten NBA-Dreier.
"Ich würde es lieben, wenn er Erfolg in der Liga hat. Ich glaube, er hat alle Werkzeuge dazu", lobte Nowitzki den Rookie. "Er hatte eine solch großartige Karriere", meinte Schröder dazu. "Es ist verrückt, wenn er solche Dinge über mich sagt. Mir bedeutet das sehr viel."
Erste NBA-Momente
Während der flinke Aufbauspieler seine ersten NBA-Momente erlebte, erreichte Nowitzki schon den nächsten Meilenstein seiner imposanten Laufbahn. Als 27. Spieler stand der 35-Jährige insgesamt länger als 40 000 Minuten in der regulären Saison auf dem Parkett. "Es war eine lange Reise", erinnerte er. "Die Zeit fliegt vorbei, aber hoffentlich habe ich noch weitere 10 000 oder 15 000 Minuten in mir und kann dann in den Sonnenuntergang reiten."
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Vor allem die Leistung seiner neuen Teamkollegen lässt den Meister von 2011 aber vor allen Gedanken an ein Karriereende auf ein erfolgreicheres Jahr als in der verkorksten Vorsaison ohne Playoff- Teilnahme hoffen. Der Spanier José Calderon setzte Nowitzki und Co. mit elf Vorlagen immer wieder stark in Szene, Monta Ellis trumpfte mit 32 Punkten und acht Assists groß auf. "Er war großartig", lobte Nowitzki den Guard. "Sein gesamtes Spiel hat mich noch mehr als seine Treffer beeindruckt. Er attackiert ständig."
Volle Angriffslust
Seine volle Angriffslust konnte Elias Harris bei der 94:125-Klatsche der Los Angeles Lakers bei den Golden State Warriors noch nicht zeigen, dennoch erlebte der Flügelspieler als zehnter Deutscher seine NBA-Premiere. Im letzten Viertel gelangen dem 24-Jährigen in knapp acht Minuten ein Assist und ein Ballgewinn, sein Nationalmannschaftskollege Chris Kaman kam auf elf Punkte. "Man muss erst tief im Dreck liegen, bevor man seine Blüte finden kann", twitterte Harris angesichts der deutlichen Niederlage. "Auf geht's zum nächsten (Spiel)."
Eine unerwartete Schlappe mussten die Miami Heat hinnehmen, der Meister unterlag ohne Dwyane Wade bei den Philadelphia 76ers mit 110:114. Club-Ikone Allen Iverson zeigte sich in der Arena-Loge kurz nach der Bekanntgabe seines Rücktritts vor allem vom Auftritt des 76ers-Rookies Michael Carter-Williams mit 22 Punkten, zwölf Assists und neun Steals beeindruckt. "Ich könnte mir keinen besseren Start in eine NBA-Karriere vorstellen", sagte auch Miamis Superstar LeBron James voller Anerkennung. (dpa)