Dallas. . Dirk Nowitzki rechnet damit, dass sich sein Comeback beim NBA-Team Dallas Mavericks nach der Verletzungspause bis mindestens Mitte Dezember verschiebt. Er wolle nichts überstürzen, um möglicherweise noch bis 2016 spielen zu können, sagte der deutsche Basketballprofi der Zeitung “Dallas Morning News“.
Die Zwangspause wird immer länger, der Frust immer größer: Basketball-Superstar Dirk Nowitzki wird den Dallas Mavericks aufgrund seiner Knieprobleme länger als befürchtet fehlen und muss sich wohl bis zum Jahresende mit der ungeliebten Zuschauerrolle begnügen. „Unglücklicherweise werde ich nicht so früh zurückkommen wie erhofft. Es wird wohl noch sechs Wochen dauern, bis ich wieder richtig Basketball spielen kann“, sagte Nowitzki: „Ich habe es versucht, aber ich konnte die Pause nicht verkürzen.“
Nach einer Arthroskopie in seinem lädierten rechten Knie am 19. Oktober sollte der Würzburger ursprünglich nur sechs Wochen aussetzen, um Anfang Dezember wieder auf dem Parkett der nordamerikanischen Profiliga NBA zu stehen. Doch aus der schnellen Rückkehr wird nichts, weil der Heilungsprozess beim 34 Jahre alten Routinier nicht wie gewünscht verläuft. „Ich muss lernen, geduldig zu sein. Das macht mir keinen Spaß, aber ich muss positiv bleiben. Abseits des Feldes versuche ich dem Team zu helfen, wo es nur geht“, betonte Nowitzki.
Überstürzen will Deutschlands Sportler des Jahres 2011 nichts - aus gutem Grund. Nowitzki plant, über sein Vertragsende 2014 hinaus vielleicht noch zwei weitere Jahre in Dallas spielen. Eine zu schnelle Belastung mit möglicherweise weitreichenden Folgen könnte diesen Plan gefährden und ihn zu einem frühen Karriereende zwingen. „Es muss alles wieder in Ordnung sein, bevor ich wieder voll einsteige, ich werde nichts riskieren“, sagte der 2,13-m-Hüne: „Auf lange Sicht könnte das die Dinge deutlich verschlechtern.“
Doch kurzfristig trifft der Ausfall des Kapitäns und Leistungsträgers die Mavs hart. Mit sechs Siegen aus zwölf Spielen weist Dallas als Meister von 2011 in der Western Conference nur eine ausgeglichene Bilanz auf - und die schweren Gegner kommen in den nächsten Wochen erst noch. „Wir müssen ohne Dirk kämpfen“, sagte Trainer Rick Carlisle, der Nowitzki genau wie Klubbesitzer Mark Cuban genügend Zeit zur Genesung gibt. „Er trainiert hart, auch wenn er nicht auf dem Feld steht. Das ist ein gutes Zeichen“, betonte Multi-Milliardär Cuban.
Voraussichtlich wird „Dirkules“ weitere zwölf Spiele ausfallen, damit wären es bereits 24 von insgesamt 82 in der regulären Saison. So lange hatte der Nationalspieler, der momentan alleine im Kraftraum trainiert, in seiner Karriere zuvor nie aussetzen müssen. Vor seiner 15. NBA-Saison war auch zum ersten Mal überhaupt eine Knie-OP nötig geworden. „Ich hasse es, Spiele wegen Verletzungen zu verpassen“, hatte Nowitzki immer wieder betont.
Wie schnell er sich nach seinem Comeback wieder in die neu formierte Mannschaft der Texaner einbringen kann, ist offen. „Darüber denke ich nicht nach. Wichtig ist, dass es wieder fit wird“, sagte Carlisle. Insgeheim hofft Nowitzki auf eine Rückkehr schon Mitte Dezember, doch aktuell sei er davon „noch sehr weit entfernt. Aber ich merke, dass die richtig schlechten Tage immer weniger werden.“ (sid)