London. Liverpools Trainer Brendan Rodgers ist ein wenig bange. Am Dienstag heißt der Gegner Real Madrid. Am Samstag geht es gegen Premier-League-Spitzenreiter FC Chelsea. Der FC Liverpool steht vor einer harten Woche.
Und ausgerechnet jetzt steckt Englands Vize-Meister in der Krise. Ein schwacher Trost für die Reds: Auch bei den anderen englischen Champions-League-Teilnehmern läuft es nicht nach Wunsch. Die einzige Ausnahme ist der FC Chelsea.
Vor dem Duell beim Titelverteidiger in Spanien warnte Rodgers: "Das ist ein großes Spiel für uns. Diese Woche hielt drei große Spiele für uns bereit - und in Newcastle hat sie nicht gut begonnen", sagte der Coach nach dem 0:1 in der Premier League. Rogers bekümmert vor allem die fehlende Torgefahr. "Darin müssen wir uns verbessern. Um selbstbewusst in Spiele zu gehen, muss die Mannschaft wieder das Gefühl haben, jederzeit Tore erzielen zu können. Im Moment sehen wir nicht so gefährlich aus", sagte Rodgers. Tabellenplatz sieben ist zu wenige für Liverpools Selbstverständnis.
Meister Manchester City konnte das erste Krisengerede durch den 1:0-Derbysieg gegen Manchester United am Sonntag zwar eindämmen. Am Mittwoch muss der Scheich-Club in der Königsklasse im Heimspiel gegen ZSKA Moskau aber unbedingt punkten. Mit nur zwei von möglichen neun Zählern kann sich der Gruppengegner des FC Bayern München in der Champions League keinen Ausrutscher mehr erlauben, um die zweite Teilnahme an den K.o.-Spielen nicht zu gefährden.
Hinter dem Spitzenreiter aus München (9 Punkte) hat derzeit der AS Rom (4) die besseren Karten - zumal City noch an den Tiber reisen muss. Auch in der Premier League rangieren die Citizens auf dem dritten Rang. Der Abstand auf Chelsea beträgt sechs Punkte.
Liverpool hängt auf der Insel bereits zwölf Punkte hinter den Blues zurück. Am Wochenende unterlagen die Reds 0:1 bei Newcastle United. Zuvor hatte es ein 0:0 gegen Hull City gegeben. In den jeweils beiden letzten Partien in Champions League und Liga blieb die Tormaschine der vergangenen Saison ohne Treffer. Damals gelangen 101 Tore.
Wesentlichen Anteil daran hatten die Torjäger Luis Suarez und Daniel Sturridge. Während Suarez beim FC Barcelona spielt, schmort Sturridge auf der Tribüne. Der englische Nationalspieler wird wegen seiner Wadenverletzung auch die Partien in Madrid und gegen Chelsea verpassen. Suarez-Nachfolger Mario Balotelli wartet weiter auf sein erstes Liga-Tor. Der zweite Platz in der Champions-League-Gruppe B hinter Real (9) ist umkämpft. Ludogorets und der FC Basel haben nach drei Spieltagen genau wie Liverpool drei Zählern auf dem Konto.
Beim FC Arsenal sieht die Sache zumindest in Europa besser aus. Mit einem Heimsieg gegen den RSC Anderlecht können sich die Gunners am Dienstag bereits für die nächste Runde qualifizieren, sollte Spitzenreiter Borussia Dortmund (9) nicht Schlusslicht Galatasaray Istanbul (1) unterliegen. In der heimischen Liga gab es zuletzt einen überzeugenden 3:0-Erfolg gegen den FC Burnley. Doch mit Chelsea kann auch Arsenal nicht mithalten.
Neun Punkte Rückstand nach zehn Spieltagen ist ein deutliches Zeichen dafür. Wenger meinte: "Chelsea ist in einer starken Position. Ich glaube nicht, dass es sehr realistisch ist, dass wir sie sehr schnell wieder einholen können. Wir brauchen konstante Ergebnisse, um eine Chance zu haben".