New York. . Im US-Open-Halbfinale zwischen Caroline Wozniacki und der Chinesin Peng Shuai kam es zu einem dramatischen Spielabbruch. Die Chinesin musste wegen heftiger Krämpfe aufgeben und wurde im Rollstuhl vom Platz gefahren. Im Endspiel trifft Wozniacki auf ihre gute Freundin Serena Williams.

Titelverteidigerin Serena Williams und die frühere Weltranglisten-Erste Caroline Wozniacki bestreiten am Sonntag das Endspiel der US Open. Williams setzte sich am Freitag gegen die russische Linkshänderin Jekaterina Makarowa mit 6:1, 6:3 durch.

Nach nur einer Stunde Spielzeit nutzte die 32 Jahre alte Amerikanerin ihren ersten Matchball. Williams strebt in New York ihren sechsten US-Open-Sieg und den 18. Titel bei einem der vier wichtigsten Tennisturniere an. Damit würde sie in der ewigen Grand-Slam-Rangliste mit Martina Navratilova und Chris Evert (je 18) gleichziehen.

Wozniacki profitierte in ihrem Halbfinale beim Stand von 7:6 (7:1), 4:3 von der Aufgabe der Chinesin Peng Shuai und steht zum zweiten Mal nach 2009 im Endspiel der US Open. Peng litt unter der großen Hitze von mehr als 30 Grad Celsius und der hohen Luftfeuchtigkeit von rund 70 Prozent und musste mit einem Rollstuhl vom Platz gefahren werden.

Peng hatte sich entschieden zurück zu kehren

Beim Stand von 4:3, 30:40 aus Sicht Wozniackis hatte sich die Weltranglisten-39. bereits in der Kabine behandeln lassen, kehrte zehn Minuten später noch einmal zurück, musste aber nach sechs Punkten schließlich völlig entkräftet aufgeben.

"Mein Körper hat sich immer weiter aufgeheizt, und ich habe Krämpfe bekommen", sagte Peng, als sie drei Stunden nach dem Match zur Pressekonferenz erschien und Entwarnung gab. "Ich fühle mich besser", sagte die 28-Jährige und betonte, dass es ihre Entscheidung gewesen sei, noch einmal auf den Platz zu gehen. "Ich habe dem Arzt gesagt: Ich will nicht aufgeben, ich will es nochmal versuchen", sagte sie.

Der ehemalige Weltklassespieler und heutige TV-Experte John McEnroe hatte zuvor die Entscheidung, Peng noch einmal zurückkommen zu lassen, heftig kritisiert. "Das wurde schrecklich vermasselt. Eine schwarze Stunde für unseren Sport", sagte er im Sender CBS und ergänzte: "Wenn ich diese Bilder sehe, wird mir schlecht."

1:8 im direkten Vergleich mit Williams

Auch Wozniacki konnte sich über ihren Finaleinzug zunächst nicht so recht freuen. "Es war hart, das mitanzusehen", sagte sie. Zum zweiten Mal nach 2009 steht Wozniacki nun im Endspiel der US Open. Damals unterlag sie der Belgierin Kim Clijsters.

Im direkten Vergleich der guten Freundinnen Williams und Wozniacki liegt die 24 Jahre alte Dänin mit 1:8 zurück. Der einzige Sieg gelang ihr 2012 im Viertelfinale von Miami. In diesem Sommer allerdings nahm Wozniacki bei den Turnieren in Cincinnati im Halbfinale und in Montréal im Viertelfinale Williams jeweils den ersten Satz ab und musste sich erst nach drei Durchgängen geschlagen geben.

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"Sie will natürlich gewinnen und sich ihren ersten Grand-Slam-Titel sichern. Und ich will gewinnen und ein bisschen Geschichte schreiben", sagte Williams nach ihrem lockeren Sieg gegen Makarowa. Auf dem Weg in ihr drittes US-Open-Finale nacheinander hat die jüngere der beiden Williams-Schwestern nur 26 Spiele abgegeben und geht auch als Favoritin in das Duell mit Wozniacki. Die älteste New-York-Finalistin seit Martina Navratilova (34) im Jahr 1991 wäre erst die zweite Spielerin in der Geschichte des Profitennis nach Evert (1975-1978), die dreimal nacheinander die US Open gewinnt. (dpa)