Essen. . Kein Sieger im Traditionsduell in der Regionalliga-West: Rot-Weiss Essen spielte ab der 13. Minute mit einem Mann weniger, weil Sven Kreyer die Rote Karte sah. Der Treffer von Tim Hermes in der ersten Halbzeit reichte dem Team von Trainer Marc Fascher nicht, die Alemannia kam noch zum Ausgleich.
Zweites Heimspiel für Rot-Weiss, und das zweite 1:1. Das Traditionsduell in der Regionalliga zwischen Rot-Weiss Essen und Alemannia Aachen endete vor gut 12000 Zuschauern an der Hafenstraße Unentschieden. Gerecht, vielleicht sogar etwas glücklich für die Gastgeber, die in den ersten zehn Minuten das druckvollere und bessere Team waren. Bis RWE-Stürmer Sven Kreyer, offenbar wegen Nachtretens, die Rote Karte sah.
Die Hafenstraße ist ein heißes Pflaster. Das ist hinlänglich bekannt. Und wenn dann auch noch ein solch prominenter Gegner wie Alemannia Aachen zu Gast ist, kann es schon mal richtig hitzig werden. Die Westkurve proppenvoll in Rot-Weiß, der Gästeblock proppenvoll in Schwarz-Gelb. Ein wahrlich würdiger Rahmen für dieses Traditionsduell.
Und die Spieler ließen sich nicht lumpen. Passend zur Atmosphäre begann diese Partie hitzig. Die Rot-Weißen gaben sofort Vollgas. Aggressiv und bissig stören die Gastgeber früh und versuchten Druck aufzubauen. Aachen hatte kaum Zeit, Luft zu holen. Auch spielerisch sah das ganz gut aus, obwohl Trainer Marc Fascher umstellen musste. Maria Neunaber fiel mit Magen-Darm-Problemen aus, sodass Kai Nakowitsch für ihn in die Innenverteidigung rückte. Im Mittelfeld bekam dafür Daniel Grebe seine Chance.
Lejan trat und sah nur Gelb - Kreyer musste vom Platz
Nach zehn Minuten hatten die RWE-Fans den Torschrei auf den Lippen. Tim Hermes setzte den Ball per Freistoß von der Strafraumgrenze an den Innenpfosten. Wenig später die nächste Chance: Baier bediente Platzek, und dessen Hereingabe versetzte die Aachener in höchste Alarmbereitschaft. RWE war dran und es war richtig Feuer in dieser Partie mit kompromisslosen und zuweilen nickeligen Zweikämpfen. Beide Seiten schenkten sich da absolut gar nichts.
Dann aber wurde es aber richtig hektisch. Nach einem Aachener Foul gerieten Hitzkopf Sven Kreyer und Michael Lejan aneinander. Als sich das Rudel wieder beruhtigt hatte, zückte Schiedsrichter Rott Gelb gegen Lejan und gegen Kreyer: Rot. Die RWE-Fans flippten fast aus und wollten es nicht wahrhaben. Der Essener Stürmer soll getreten haben. Doch RWE Sportvostand Uwe Harttgen hatte sich später die Wiederholung auf dem Fernsehschirm angeschaut und erkannt, dass Lejan getreten habe. Was Harttgen dem Schiedsrichter auf dem Weg in die Halbzeit auch mitttielte.
Die Aachener kamen besser ins Spiel und zu einigen guten Chancen, weil es in der Essener Defensive nicht immer stimmte. Und in Unterzahl, wenn man erst einmal die Dinge justieren muss, ist man natürlich noch anfälliger.
Doch wie aus heiterem Himmel das 1:0 für Rot-Weiss. Hermes schlug den Ball per Freistoß in den Strafraum, doch niemand war dort, um die Vorlage zu verwerten. Der Ball flog und flog, tupfte auf und sprang dann unberührt unter die Latte und von dort ins Netz.
RWE-Keeper Heimann parierte - Aachen mit Lattenschuss
Die Alemannia, vor dem dritten Spieltag noch ohne Verlustpunkt, bemühte sich und war gefährlich, im Abschluss aber zu schwach. Dominik Ernst hatte die todsichere Chance, als ihm der Ball im Essener Strafraum vor die Füße fiel. Zu überraschend für den Aachener, der die Kugel nur anticken konnte. Harmlos.
Aachen versuchte nach dem Wechsel in Ruhe und mit Übersicht, den Vorteil der Überzahl auszuspielen. RWE stand hinten drin, wehrte sich mit Hingabe und erfolgreich, weil der Gegner keine Ideen und keine Durchschlagskraft hatte. Die beste Einschussmöglichkeit hatte sogar der Essener Marwin Studtrucker (64.), der aber in Rücklage aus 14 Metern das Ziel weit verfehlte. Aachen kam, und Behrens musste ausgleichen, als er völlig frei fünf Meter vor RWE-Keeper Niclas Heimann auftauchte. Heimann parierte. Wäre aber drei Minuten später machtlos gewesen, als Garcia den Ball aus 20 Metern an die Latte setzte.
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Und dann passierte es doch noch. Der gerade erst eingewechselte Sahin Dagistan stand am langen Pfosten bei der Flanke von Ernst völlig frei und köpfte ungehindert ein. Verdient für Aachen, keine Frage. Die dezimierten Essener kämpften, warfen sich in die Zweikämpfe und standen weiter unter Dauerdruck, obwohl es nach wie vor eher selten richtig brannte im eigenen Strafraum. Ein Punkt blieb den Rot-Weißen. Damit mussten sie an diesem Nachmittag zufrieden sein.
Rot-Weiss -Alemannia Aachen (1:1)
RWE: Heimann- Dombrowka, Nakowitsch, Weber, Hermes - Soukou (70.Huckle), Grebe, Baier, Studtrucker (79. Arenz) - Platzek, Kreyer.
Aachen: Löhe - Ernst, Hackenberg, Hoffmann, Behrens - Lejan, Demai, Lünebach, Jerat (Graudenz), Garcia, Duspara (70. Dagistan).
Schiedsrichter: Rott.
Zuschauer: 12097.
Tore: 1:0 Hermes (35.), 1:1 Dagistan (73.).
Bes. Vorkommnisse: Rot gegen Kreyer (RWE, 13.).