Paris. Nach Angelique Kerber haben auch Sabine Lisicki und Mona Barthel ihre Auftaktpartien bei den French Open überstanden - und stehen sich in der zweiten Runde gegenüber. Auch der erste der acht deutschen Herren kam weiter.

Als Sabine Lisicki ihren Matchball verwandelte, jubelte auch Mona Barthel schon. Binnen weniger Sekunden machten beide mit ihrenn Siegen ein deutsches Tennis-Zweitrundenduell bei den French Open perfekt. Sie durften am Montagmittag schnell dem tristen Pariser Wetter entfliehen - was besonders der kurz vor Turnierstart noch kranken Lisicki sehr gelegen kam. "Ich habe mir schon Sorgen gemacht. Um ehrlich zu sein, vor zwei Tagen wäre es noch nicht gegangen", sagte die Berlinerin.

Die letztjährige Wimbledon-Finalistin überstand beim 6:1, 7:5 über die 17-jährige französische Juniorin Fiona Ferro auch ein kleines Tief im zweiten Satz. Barthel startete parallel mit einem 6:4, 6:0 gegen die Südtirolerin Karin Knapp, die vorige Woche noch als Halbfinalistin in Nürnberg überzeugt hatte.

Kamke und Djokovic bei den Herren weiter

Bereits am Sonntag war die deutsche Nummer eins Angelique Kerber weitergekommen, Annika Beck schied dagegen aus. Tobias Kamke wurde am Montag zunächst vom erneut einsetzenden Regen gestoppt, der den Beginn der ersten Matches um fast eineinhalb Stunden verzögert hatte. Danach kam er als erster der acht deutschen Herren mit 7:5, 7:6 (7:2), 7:6 (7:1) über den slowakischen Qualifikanten Miloslav Mecir weiter. Nächster Gegner ist der Kroate Marin Cilic.

Novak Djokovic hat den nächsten Anlauf auf seinen ersten French-Open-Triumph mit einem problemlosen Auftaktsieg begonnen. Der Tennis-Weltranglistenzweite aus Serbien gewann am Montag in Paris 6:1, 6:2, 6:4 gegen den Portugiesen Joao Sousa. Djokovic trifft in der zweiten Runde auf den Franzosen Jérémy Chardy. Djokovic hatte zuletzt mit einem Finalsieg über den achtmaligen Paris-Champion Rafael Nadal aus Spanien das Masters-Turnier in Rom gewonnen und seine Ansprüche auf den French-Open-Titel unterstrichen.

Auch interessant

Für Lisicki war der Erfolg über Ferro ein erster Schritt aus ihrer sportlichen Talfahrt der vergangenen Wochen und Monate, in denen sie nicht zum siegreichen Fed-Cup-Team beim Halbfinale in Australien zählte und mit einer Schulterverletzung zu kämpfen hatte. Zuletzt plagte sich die Berlinerin nach eigenen Angaben mit Fieber.

"Die Konzentration durchzuhalten war nicht einfach. Ich habe mich sehr geärgert, dass ich krank geworden bin", erklärte die 24-Jährige und schaute aus dem Fenster auf die draußen fallenden Tropfen.

Aufholjagd im zweiten Satz

Im zweiten Satz lag sie gegen Ferro 1:4 zurück und produzierte gegen die Nummer 416 der Weltrangliste reichlich leichte Fehler. "Ich habe mir eine kleine Auszeit genommen", meinte Lisicki dazu. Doch die Nummer 17 der Welt fing sich, was womöglich schon der Zusammenarbeit mit der einstigen Nummer eins Martina Hingis zu danken ist. Die einst als brillante Taktikerin bekannte Schweizerin - auch in Paris im Doppel mit Lisicki am Start - arbeitet mit ihrem Schützling an der Balance zwischen aggressivem Spiel und der Vermeidung zu großer Risiken.

Auch den mitunter verloren gehenden Glauben an das eigene Spiel will Lisicki dank Hingis in kritischen Situationen schnell wiederfinden. Gegen Ferro gelang das, im zweiten Anlauf beendete die Favoritin mit eigenem Aufschlag nach 67 Minuten die Partie und hat nun zwei Tage Zeit, sich auf den Vergleich mit Barthel vorzubereiten.

Barthel vs. Lisicki

Die Neumünsteranerin gewann auch den dritten Vergleich gegen Karin Knapp, obwohl Barthel als 74. der Weltrangliste derzeit 25 Plätze hinter der Südtirolerin steht. Die 23-Jährige hatte sich jedoch eine Chance ausgerechnet und kann mit einem Sieg über Lisicki zum zweiten Mal nach 2011 die dritte Runde in Paris erreichen.

"Ich versuche auf jeden Fall, dagegenzuhalten. Sabine ist immer eine gefährliche Gegnerin, sie kann unglaublich gutes Tennis spielen", sagte Barthel. Den bislang einzigen Vergleich verlor sie vor zweieinhalb Jahren, allerdings auf einem Hartplatz. "Zwei Deutsche gegeneinander ist natürlich immer ein bisschen schwierig. Das heißt aber auch, dass eine Deutsche in der dritten Runde ist."

Auch Vorjahresfinalistin Maria Scharapowa schaffte es vor dem weiteren Regen in die zweite Runde. Die Paris-Siegerin von 2012 hatte beim 6:1, 6:2 wenig Mühe im russischen Vergleich mit Xenia Perwak.