Paris. Angelique Kerber ist ihrer Favoritenrolle beim Start in die French Open gerecht geworden. Auch für die großen Tennis-Stars lief beim Start in Paris alles glatt. Erst gewann Roger Federer souverän sein Auftaktmatch, danach Serena Williams.
Im milden Abendlicht von Paris hat sich Angelique Kerber zum Auftakt der French Open mit dem gewohnten Biss präsentiert und souverän die erste Runde gemeistert. Die Weltranglisten-Neunte aus Kiel gewann am Sonntag 6:3, 6:1 gegen die polnische Außenseiterin Katarzyna Piter und sammelte nach einer bislang mäßigen Sandplatzsaison Selbstvertrauen für das weitere Turnier.
"Ich bin sehr glücklich, mein erstes Match gewonnen zu haben. Ich versuche, aggressiver zu spielen und hoffe, hier noch viele Matches mehr zu spielen", sagte Kerber direkt nach der Partie auf dem Platz. Nächste Gegnerin der besten deutschen Tennisspielerin ist entweder Varvara Lepchenko aus den USA oder die Tschechin Petra Cetkovska. 2012 hatte Kerber im Stade Roland Garros das Viertelfinale erreicht, im vorigen Jahr kam sie bis ins Achtelfinale.
Allerdings bedurfte es auf dem spärlich gefüllten Court Suzanne Lenglen erst einmal eines Weckrufes für Kerber. Im ersten Satz gab die Linkshänderin ihren Aufschlag ohne Punktgewinn zum 1:2 ab. Danach zeigte die 26-Jährige ihren gefürchteten Kampfgeist, machte die nächsten vier Spiele und holte sich mit einem Vorhand-Passierball den Durchgang. Unter den Augen von Bundestrainerin Barbara Rittner legte die Linkshänderin sofort ein Break gegen Piter nach. Die Weltranglisten-97. agierte zwar mutig, doch Kerber machte insgesamt mehr Druck und setzte sich nach 67 Minuten durch. "Ich kenne sie sehr gut, wir trainieren viel zusammen", sagte Kerber über Piter.
An diesem Montag ist mit acht von 16 Teilnehmern gleich die Hälfte des deutschen Kontingents gefordert. Sabine Lisicki, Andrea Petkovic, Julia Görges, Mona Barthel und Anna-Lena Friedsam müssen ebenso auf den Platz wie Tobias Kamke, Benjamin Becker und Andreas Beck. Tommy Haas und Düsseldorf-Champion Philipp Kohlschreiber haben noch einen Tag spielfrei und sind am Dienstag an der Reihe.
Williams-Schwestern weiter
Auch Titelverteidigerin Serena Williams und der ehemalige Weltranglisten-Erste Roger Federer feierten am Sonntag glatte Siege. Die Top-Favoritin aus den USA gewann trotz einigen Widerstandes und 36 leichter Fehler 6:2, 6:1 gegen ihre französische Freundin Alizé Lim. Die 138. der Weltrangliste war dank einer Wildcard im Hauptfeld des mit knapp 24 Millionen Euro dotierten Grand-Slam-Turniers dabei. "Sie hat sehr gut gespielt. Es war heute schwierig für mich", sagte Williams auf dem gut gefüllten Centre Court auf Französisch.
Serenas Schwester Venus gewann parallel 6:4, 6:1 gegen das Schweizer Talent Belinda Bencic. Die letztjährige Juniorensiegerin wird von Ex-Star Martina Hingis betreut wird. Venus Williams könnte in der dritten Runde in Paris auf Serena treffen.
Federer hatte beim 6:2, 6:4, 6:2 gegen den Slowaken Lukas Lacko nur wenig Mühe. Die derzeitige Nummer vier der Welt machte nach 1:24 Stunden den Erfolg perfekt. "Alles ist prima. Ich bin zufrieden, dass ich so gut ins Turnier gestartet bin", sagte der Schweizer. Der 32-Jährige nimmt wenige Wochen nach der Geburt seiner zweiten Zwillinge an seinem 58. Grand-Slam-Turnier nacheinander teil. (dpa)