Essen. Beim FC Bayern München endete am Freitag eine Ära. Der langjährige Finanzchef Karl Hopfner wurde als Nachfolger von Uli Hoeneß zum Präsidenten gewählt. Doch der hat bereits seine Rückkehr für die Zeit nach der bevorstehenden Haft angekündigt. Ein Kommentar.
Dieser Wachwechsel ist eine Zäsur in der Geschichte des FC Bayern: Am Freitagabend wurde Karl Hopfner, der langjährige Finanzchef und bisherige Vizepräsident des deutschen Rekordmeisters, zum neuen Präsidenten gewählt. Hopfner folgt auf Uli Hoeneß, der seinerseits vor fünf Jahren Franz Beckenbauer abgelöst hatte – es endet also eine Ära der schillernden Bayern-Präsidenten. Was nach den von Hoeneß ausgelösten Turbulenzen für den Klub nichts Schlechtes bedeuten muss. Der stille Hopfner gilt nicht als Hasardeur, zuverlässig zog er über mehr als drei Jahrzehnte die Fäden im Hintergrund.
Bei einem Disput mit Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke haute Hopfner kürzlich nur ausnahmsweise einmal öffentlich auf den Putz, meistens mied er bewusst das Rampenlicht. Dennoch erklärte er sich nun dazu bereit, in die erste Reihe vorzutreten. Weil er nicht kneifen wollte, als sein Verein ihn brauchte.
Denkbar, dass er nur den Platzhalter geben muss. Hoeneß, der alte Kämpfer, hat bereits seine Rückkehr für die Zeit nach der bevorstehenden Haft angekündigt. „Du kannst danach selbst entscheiden, was du machen möchtest“, hat Hopfner gesagt. Man ahnt: Schriftführer wird Hoeneß kaum werden wollen.