Braunschweig/ Bremen. . Kumbelas Doppelpack beim 3:1-Erfolg gegen den FSV Mainz 05 lässt Eintracht Braunschweig im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga ein bisschen hoffen. Werder Bremen hat währenddessen beim Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg wichtige Punkte verloren.
Eintracht Braunschweig gibt im Abstiegskampf nicht klein bei. Der Tabellenletzte der Fußball-Bundesliga bezwang in einem rassigen Kampfspiel den FSV Mainz 05 mit 3:1 (2:1) und nutzte die von Trainer Torsten Lieberknecht ausgerufene letzte Chance in imponierender Manier. Der überragende Torjäger Domi Kumbela (18./77. Minute) und Havard Nielsen (45.+2.) versetzten mit ihren Toren die Eintracht-Fans unter den 21 880 Zuschauern in einen Freudentaumel. Das einzige Mainzer Tor erzielte am Dienstagabend Nationalspieler Nicolai Müller (20.)
Trotz des zweiten Rückrundensiegs blieb die Eintracht mit nunmehr 21 Punkten auf dem 18. Platz. Die Konkurrenz rückte allerdings wieder in Sichtweite. Der Rückstand ist in den letzten sieben Begegnungen noch aufzuholen. Die ansonsten so auswärtsstarken Mainzer kassierten ihre sechste Niederlage in der Fremde. Dadurch verpasste das Team von Trainer Thomas Tuchel den Sprung auf einen Europa-League-Platz.
Der Ausfall der Leistungsträger Norman Theuerkauf (Gelb-Sperre) und Karim Bellarabi (Adduktorenverletzung) zwang Lieberknecht zu personellen Änderungen. Der formstarke Omar Elabdellaoui und der norwegische Wintereinkauf Nielsen rückten in die Startelf. 05-Trainer Tuchel rotierte sogar auf fünf Positionen. Zunächst aber ohne den gewünschten Erfolg, denn die Eintracht drückte mit frühen Pressing die Gäste in die Defensive.
Müller konnte zunächst noch schnell für Mainz antworten
Die Freude über das Kopfball-Tor von Kumbela dauerte aber nur zwei Minuten. Dann verwandelte Müller ein schnelles Zuspiel von Zdenek Pospech zum Mainzer Ausgleich. Die Gäste kamen danach besser ins Spiel. Rechtsverteidiger Pospech sorgte mit seinen Flanken für ständige Gefahr, doch die engagiert kämpfenden Braunschweiger hielten dagegen. Kurz vor dem Pausenpfiff bugsierte Nielsen nach einem Freistoß von Mirko Boland den Ball zum zweiten Mal ins Mainzer Tor.
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Im zweiten Durchgang befolgten die Eintracht-Profis die Trainer-Vorgabe "Laufen, bis der Arzt kommt" mit noch größerer Hingabe. Mit hoher Laufbereitschaft hielten sie die Mainzer vom Tor fern und waren mit Kontern stets gefährlich. Damir Vrancic (69.) verpasste zunächst nur knapp, ehe Kumbela mit einem herrlichen Fallrückzieher die Partie endgültig entschied. Es war das achte Saisontor für den Braunschweiger Kapitän.
Der VfL Wolfsburg gewinnt Heckings Jubiläums-Spiel in Bremen
Werder Bremen hat beim Jubiläums-Spiel von Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking wichtige Punkte im Abstiegskampf verloren. Die Bremer unterlagen am Dienstagabend beim 250. Spiel des VfL-Coaches 1:3 (1:2). Wolfsburg kam dank der Treffer von Junior Malanda (2.), Ivan Perisic (10.) und Maximilian Arnold (80.) nach vier Spielen ohne Sieg wieder zu drei Punkten und meldete sich bei der Jagd auf einen Europapokal-Platz zurück. Die Bremer, für die Sebastian Prödl (16.) traf, rutschten hingegen durch die zweite Niederlage hintereinander weiter nach unten.
Der langjährige Werder-Manager Klaus Allofs erlebte an seinem ehemaligen Arbeitsplatz eine anfangs turbulente Partie mit einem Traumstart für sein neues Team. Die beiden norddeutschen Mannschaften boten eine einsatzbetonte Begegnung, die in der ersten Halbzeit mehr Unterhaltungswert bot als nach dem Wechsel.
Die 37 270 Zuschauer hatten kaum ihre Plätze eingenommen, da fiel bereits der erste Treffer. Junior Malanda traf bei seinem zweiten Spiel in der Wolfsburger Startelf nach Ecke von Ricardo Rodriguez per Kopf und profitierte davon, dass Prödl den Ball des Belgiers aus rund zehn Metern noch abfälschte.
Die Bremer waren davon so geschockt, dass sie auch beim zweiten VfL-Treffer kaum Gegenwehr zeigten und Perisic die Vorarbeit von Maximilian Arnold nutzen konnte. Erst danach kamen die Werderaner mit ihren drei neuen Spielern im Vergleich zur Niederlage in Freiburg etwas besser ins Spiel.
Wolfsburger ohne den gesperrten Kevin de Bruyne
Werder profitierte dabei von einem Patzer des später verletzt ausgewechselten Diego Benaglio: Der Schweizer Nationaltorhüter verlor einen Luftzweikampf gegen Prödl, der die Freistoßflanke von Ludovic Obraniak einköpfte und sein Team zwischenzeitlich wieder ins Spiel brachte.
Die Wolfsburger, die auf den gesperrten Ex-Bremer Kevin De Bruyne verzichten mussten, versäumten es, den vielversprechenden Start frühzeitig zu nutzen und nachzulegen. Sie ließen den Bremern zu viel Raum und Gelegenheiten, nach dem Anfangsschock wieder ins Spiel zu finden und nutzten ihre technische Überlegenheit erst in der Schlussphase: Arnold sorgte mit einem fulminanten Schuss für die Entscheidung.
Der Gastgeber spielte insgesamt zu ungenau und mit zu vielen technischen Fehlern. Viele Offensivaktionen endeten bereits, vor die Bremer den VfL-Strafraum erreichten. Der von den Werder-Fans besonders beobachtete Naldo, der in besseren Zeiten für die Bremer gespielt hat, bekam nicht besonders viel zu tun.
Auch der für Benaglio zur Halbzeit gekommene Ersatzkeeper Max Grün musste bei seinem ersten Bundesligaspiel für den VfL wenig eingreifen, weil die Bremer Nils Petersen und Franco di Santo sich nicht durchsetzen konnten oder zu ungenau zielten: Petersen hatte Pech bei einem Kopfball an die Latte (63.). (dpa)