Essen. Vor dem Revierderby zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 warnte die Dortmunder Polizei vor Anti-Schalke-Aufklebern, in denen Rasierklingen versteckt sind. Eine perverse Idee, die mehr ist als eine unschöne Randnotiz zum ansonsten friedlichen Derbytag. Ein Kommentar.
Wie viel muss in einem menschlichen Gehirn schief laufen, um auf so eine Idee zu kommen? Offenbar hat ein Chaot im Vorfeld des Revierderbys zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 Rasierklingen in einige Anti-Schalke-Aufkleber eingearbeitet.
Vermutlich sucht er sich - und es bleibt zu hoffen, dass "er" ein Einzeltäter ist - seine "Rechtfertigung" in der großen Rivalität der beiden Derby-Gegner. Vielleicht nennt er sich selbst sogar "Fußballfan". Beides aber ist nicht nur unzulässig, sondern eine Beleidigung selbst all jener, die er womöglich auf seiner Seite wähnt - tausende richtige Fans, die am Dienstag vielleicht sogar dieselben Farben getragen haben wie er, die die Rivalität aber ausschließlich im Sinne des Sports leben möchten. Er schadet dem Derby, dessen Anhänger gerade am Dienstag unter besonderer Beobachtung standen und das kurz davor ist, mit den Gästefans ein großes Stück seiner Tradition zu verlieren. Kurzum: Es schadet dem Sport, seinen Anhängern, allen.
Mehr als eine Randnotiz
Und mal abgesehen davon - diese Tat ist schlichtweg: eine schwere Straftat, gemein, gefährlich. Das alles versehen mit einer Heimtücke, die so verabscheuenswert ist, dass sie nicht bloß nur zur Randnotiz verkommen darf, weil die Geschichte des 144. Revierderbys eine ansonsten überraschend friedliche war.
Man stelle sich nur einmal vor: Ein kleiner Junge, sagen wir mal acht Jahre alt, stört sich auf der Anreise zu seinem ersten Revierderby an eben so einem Aufkleber - und bezahlt dafür mit seiner Fingerkuppe. Das hat nichts mit Sport, Fußball, Derby zu tun - sondern ist einfach nur pervers.