Berlin. Nach der Wahl zum Weltfußballer zollt die internationale Presse dem Portugiesen Respekt. Nur in Frankreich sind die Gazetten nicht besonders begeistert und hätten lieber Landsmann Franck Ribery mit dem goldenen Ball gesehen. Und auch in Barcelona ist man nicht besonders glücklich.

Der Montagabend stand im Zeichen des Fußballs und die Augen der Weltpresse und der Fans auf allen Kontinenten richteten sich gen Zürich. Dort zeichnete die Fifa den Weltfußballer und den Wel-Trainer des Jahres aus. Am Ende machte der Portugiese Cristiano Ronaldo das Rennen und nicht nur in Portugal wurde Ronaldo dafür gefeiert und gewürdigt. Auch in anderen Ländern zollten dem exzentrischen Offensivspieler die Zeitungen Respekt.

PORTUGAL:

"Record": "Kommandant Ronaldo liegt die Welt zu Füßen."

"Correio de Manha": "Der neue König - Tränen und Emotion auf Portugiesisch auf der FIFA-Gala."

"Diario de Noticias": "Goldene Tränen - Ronaldo ist der berühmteste Botschafter unseres Landes."

"I": "Ronaldo ist der Beste der Welt."

"Público": "Ja, er hat es geschafft. Und er hat geweint."

FRANKREICH:

"Le Figaro": "Ronaldo gekrönt, Ribéry frustriert. Der Spieler von Bayern München durfte sich legitime Hoffnungen machen, nach einem von Erfolgen gekrönten Jahr zur Legende gemacht zu werden."

"Libération": "Mit der Entscheidung, den portugiesischen Angreifer Ronaldo zu krönen und nicht Messi oder Ribéry, zeugt die Weltfußballer-Wahl von der Komplexität des Fußballs und von den unterschiedlichen Blicken, die es auf das Spiel gibt. (...) Es ist eine Killer-Frage: Was ist ein großer Spieler? Derjenige, der das Match des Jahres gewinnt? Derjenige, der alle Titel holt? Oder der außergewöhnlichste und kreativste Spieler?"

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"Le Parisien": "Das ist eine programmierte Enttäuschung, die durch eine unerwartete Kränkung verstärkt wird. Nur Platz drei bei der Wahl zum Weltfußballer des Jahres, Franck Ribéry fällt tief."

"L'Équipe": "Der moderne Fußball treibt einen Personenkult mit dominanten Spielern, der an die US-amerikanischen Basketballstars erinnert. Cristiano Ronaldo, Lionel Messi und Zlatan Ibrahimovic sind in dieser Kategorie, in der Franck Ribéry nicht auftaucht."

ITALIEN:

"La Gazzetta dello Sport": "Es gewinnt Ronaldo und die Überraschung ist eine Träne. Dieses Mal ist es deiner. Nach drei Platzierungen hinter Messi hat Cristiano Ronaldo seinen zweiten Pallone d'Oro zugesprochen bekommen. Ronaldoro."

"Tuttosport": "Das Phänomen in Tränen. Ronaldo, Triumph unter Tränen."

"Corriere dello Sport": "Ronaldo triumphiert und bricht in Tränen aus. Die Emotionen haben keinen Ausdruck. Die Tränen des Besten der Welt zeigen, dass er hinter diesem Panzer ein einfacher Junge geblieben ist."

"Corriere della Sera": "Die Tränen von Ronaldo sind aus Gold. Auf der Bühne von Zürich mit seinem Sohn ist CR7 der König des Fußballs."

"La Repubblica": "Die goldenen Tränen von Ronaldo. Dieses Mal weint er. Es sind fünf Jahre vergangen. Ronaldo taut auf. Er, der Harte, der Eiskalte, die Ikone eines Machos. Er verbindet mit seinen Tränen den Kreis der Enttäuschung, einen Kreis, der vier Jahre lang war, vier Siege von Messi, jedes Mal am Ende geschlagen."

"La Stampa": "Messi verneigt sich, der König ist dieses Mal Ronaldo. Der Portugiese, gerührt auf der Bühne, besiegt seinen Rivalen."

RUSSLAND:

"Sport Express": "Ribéry ist ein bemerkenswerter Fußballer, aber einzigartig ist er nicht. Das Triple von Bayern München ist ein Erfolg des ganzen Vereins und nicht allein der Verdienst des Franzosen. Ohne Zweifel ist Ribéry derzeit der weltbeste Mannschaftsspieler. Der bessere Einzelspieler aber ist Ronaldo."

"Sowjetski Sport": "Ronaldo ist ein würdiger Sieger, aber ist er wirklich der beste Fußballer der Welt? Hat er vielleicht nicht auch gewonnen, weil er abseits des Spielfelds eine gute Figur macht? Und hat der Weltklassespieler Ribéry nicht vielleicht verloren, weil er ein kontroverses Privatleben führt? Es bleiben Zweifel nach einer Wahl, deren Kriterien so verwischt wurden."

SPANIEN:

"El País": "Ronaldo beweint die Rückeroberung des Goldenen Balles. Der Ausgang der Abstimmung war wahrscheinlich so knapp wie nie zuvor bei der Wahl eines Weltfußballers des Jahres."

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"El Periódico de Catalunya": "Ronaldo hat fünf Jahre lang verbissen um diese Trophäe gekämpft. Nun entthronte er Messi. Das Ergebnis der Abstimmung fiel knapper aus als erwartet."

"As": "Der Beste hat gewonnen. Die Weltpresse liegt Cristiano zu Füßen und beschwört das Ende der Messi-Ära."

"Marca": "Der neue König des Fußballs: Cristiano ist der Di Stéfano des 21. Jahrhunderts. Es ist 54 Jahre her, dass ein Spieler von Real Madrid den Goldenen Ball gewann (Di Stéfano 1959)."

"Sport" (Barcelona): "Diesmal gewann nicht der Beste." (dpa)