Essen. . Mit der Unterschrift von Robert Lewandowski beim FC Bayern München hat das verrückte Wechsel-Theater um den Dortmunder Stürmer endlich ein Ende. Es ging um die ganze Fußballwelt mit all seinen beratenden und medialen Randerscheinungen - und lässt den leidtragenen BVB zurück. Ein Kommentar.

Bei Borussia Dortmund haben sie in den vergangenen Monaten vor Robert Lewandowski diverse Pöhlerkappen gelüftet, um dem Stürmer Respekt vor seiner Leistung auf dem Rasen zu zollen. Diese blieb auch tatsächlich makellos. Ansonsten aber muss das, was sich um den Stürmer und seinen Wechsel zu erst allen Branchenriesen und dann eben doch einfach zu den Bayern abspielte, schlicht als Irrsinn bezeichnet werden, als etwas, das diese ganze Fußballlandschaft inklusive ihrer beratenden und medialen Randregionen aussehen lässt wie einen Wald nach saurem Regen.

Angefangen bei der Leistung: Tatsächlich ist es nämlich selbstverständlich, dass ein Arbeitnehmer, dessen Vertragslaufzeit bis Sommer 2014 reicht, sich auch bis Sommer 2014 darum bemüht, dem Arbeitgeber nützlich zu sein. Lewandowski jedoch hat damit gedroht, dass er „in schlechter Stimmung“ in Spiele gehen könne, und den BVB so zumindest dazu bewegt, in vorauseilender Sorge um die Leistung sein Gehalt drastisch zu erhöhen.

Lewandowskis Beraterduo hat beim BVB ständig für Unruhe gesorgt

Außerdem: Dass dieses Theater seit Anfang 2013 global auf Tournee ist, widerspricht den Regeln, die sich der Fußball verordnet hat. Ein Grund dafür, dass es das Regelwerk gibt: Bei einem Klub wie dem in diesem Fall leidtragenden BVB sollte nicht über Monate hinweg brutal die ohnehin wegen Daueröffentlichkeit ständig gefährdete Atmosphäre gestört werden. Lewandowskis Beraterduo hat allerdings gar keine Gelegenheit ausgelassen, für Hagelschlag zu sorgen und Schwarzgelb schon vor dem erneuten personellen Aderlass zu schädigen.

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Wer wissen möchte, warum diese Millionen scheffelnden Typen mit äußerst dubiosen Qualifikationen einen so miserablen Ruf genießen: ein Blick genügt. Dummerweise sind die Auswirkungen des Rufes aber nicht einmal mit feinsten Instrumenten messbar. Weil die Welt nach Kunde aus dem Reiche Lewi zu gieren schien, konnten nicht nur die Berater des Polen, konnten sogar rudelweise Berater mit zur Nachfolge irgendwie geeigneten Schützlingen überall ihre vertraulichen Hinweise absondern und Spekulationsmüll in Gebirgsmassivausmaß erzeugen.

Letztes Wort: Bayern gewinnt schmuddelig, putzt sich jedoch garantiert den Mund ab.