Warendorf. . Die Hoffnungen auf einen Freispruch haben sich für Dressurreiterin Isabell Werth vorerst nicht erfüllt. Sie wurde wegen verbotener Medikation für sechs Monate gesperrt. Noch gibt sich Werth nicht geschlagen. Erst einmal darf sie weiter starten.
Harte Strafe für Isabell Werth: Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) hat die fünfmalige Dressur-Olympiasiegerin für sechs Monate gesperrt. Die Zwangspause gilt für nationale und internationale Turniere. Die Erste Kammer der Disziplinarkommission der FN geht davon aus, dass die positive Medikationskontrolle bei ihrem Pferd El Santo auf eine "fahrlässige Sorgfaltspflichtverletzung" im Stall der Reiterin zurückzuführen sei.
Werth kündigte derweil an, dass sie die Strafe nicht akzeptiert werde. Sie lege Beschwerde ein und ziehe vor das Große Schiedsgericht der FN, um ihren Freispruch zu erreichen, teilte ihr Anwalt mit. "Zudem wird sie die FN auf Schadenersatz in Anspruch nehmen", hieß es.
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Das Pferd der erfolgreichsten deutschen Dresssurreiterin wurde bei den Rheinschen Meisterschaften 2012 in Langenfeld positiv auf die im Wettkampf verbotene Substanz Cimetidin getestet. Der Einsatz des Medikaments, das unter anderem für die Behandlung von Magenschmerzen bei Pferden eingesetzt wird, gilt nicht als Doping, sondern als verbotene Medikation. Diese Unterscheidung wird nur im Reitsport getroffen.
Kammer: Werth hat Sorgfaltspflicht vernachlässigt
Die Kammer glaubte der Reiterin, dass sie das Pferd nicht mit dem Medikament behandelt habe. Stattdessen sei die Kontamination durch die Gitterstäbe zur Nachbarbox erfolgt. Dort erhielt Werths Pferd "Warum nicht" tatsächlich das Medikament. Werth habe bei der Organsisation ihres Stallbetriebes die Sorgfaltspflicht vernachlässigt, hieß es.
Werth indes beteuert, dass die positive Probe durch ein Defekt der Tränkeanlage in ihrem Stall zustande gekommen sei. Deshalb könne man nicht von unterlassener Sorgfaltspflicht sprechen. Sowohl ihre eigenen Sachverständigen als auch die der FN hätten diese Art der Kontamination bestätigt, hieß es in dem Anwaltsschreiben. Werth muss nach jetzigem Stand die Kosten des Verfahrens tragen sowie eine Geldbuße in Höhe von 2000 Euro entrichten.
2009 wurde Werth schon einmal gesperrt
Werth gilt als Wiederholungstäterin. 2009 wurde die sechsmalige Weltmeisterin wegen Dopings bei ihrem Pferd Whisper für sechs Monate gesperrt. Damals war der zehn Jahre alte Wallach positiv auf das Psychopharmakon Fluphenazin getestet worden. (sid/dpa)