Mönchengladbach. Nach zuletzt eher schwachen Leistungen konnte Borussia Mönchengladbachs Rechtsaußen Patrick Herrmann beim 4:1 (2:1) gegen Eintracht Frankfurt endlich wieder voll überzeugen. Er traf zum 3:1 und legte das 4:1 auf. Seine vorherige Krise sieht der 22-Jährige aber als durchaus normale Phase.
Patrick Herrmann muss lachen. Nach dem 4:1-Sieg von Borussia Mönchengladbach gegen Eintracht Frankfurt steht der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler entspannt in der Mixed-Zone.
Ein Trikot von Eintracht Frankfurt hat er sich verkehrt herum übergestreift, darüber eine große Decke. Patrick Herrmann wirkt in diesem Moment fast wie eine deutsche Version von Usain Bolt, der, eingehüllt in eine riesige jamaikanische Flagge, seinen jüngsten Sprinterfolg feiert.
Und dann ist da auch noch ein spanischer Journalist, der Herrmann erzählt, der Außenstürmer und sein Team würden doch sehr dem FC Barcelona ähneln. Borussia Barcelona? „Das geht dann vielleicht doch ein bisschen zu weit“, sagt Herrmann höflich und grinst.
Trotzdem: An der Klasse von Borussia Mönchengladbach gibt es nach dem beeindruckenden 4:1-Sieg gegen Eintracht Frankfurt keine Zweifel. Sogar die durch die Ausfälle von Nordtveit, Dominguez, Daems und Stranzl etwas arg zusammengewürfelte Gladbacher Defensive präsentierte sich nach einer holprigen Eingewöhnungsphase ziemlich sicher.
Jantschke lobt das defensive Mittelfeld
Und obwohl mit Tony Jantschke ein relativ kleiner Spieler (1,77 Meter) im Abwehrzentrum stand, behielten er und Roel Brouwers sogar den Frankfurter Alex Meier, dank seiner Größe von 1,96 Meter einer der kopfballstärksten Spieler der Liga, im Griff. „Großes Kompliment an unsere beiden Sechser, die den Meier immer gedoppelt haben. Der ist ja so groß, dass ich den Ball manchmal nicht sehe, wenn ich hinter ihm stehe“, witzelte Jantschke nach dem Abpfiff.
Gewonnen wurde das Spiel aber von einer stark aufspielenden Gladbacher Offensivabteilung, in der vor allem Patrick Herrmann glänzte. Das leicht angeschlagene Selbstvertrauen war dem Außenstürmer aber zunächst anzusehen.
Gladbach gewinnt 4:1
Seine schwachen Leistungen gegen Augsburg, Dortmund und Hertha schleppte der 22-Jährige wohl noch mit sich herum. Doch Herrmann fand mit der Zeit langsam ins Spiel und während ihm in der 38. Minute noch eine gute Torchance wegen angeblicher Abseitsposition genommen wurde, traf er in der 60. Minute per Gewaltschuss von der Strafraumgrenze zum 3:1.
„Wenn man als Offensivspieler mal so eine schwierige Phase wie ich hat, braucht man einfach solche Erfolgserlebnisse wie das 3:1“, bekannte Herrmann nach dem Abpfiff. Wenige Minuten nach dem 3:1 legte er dann auch noch das 4:1 für Raffael auf. Den ganzen großen Befreiungsschlag wollte Herrmann in seinem Treffer dann aber doch nicht sehen: „Es gibt halt Phasen, da läuft es nicht. Das macht jeder Spieler durch.“