Yeongam. . Der dreimalige Weltmeister fährt auch beim Großen Preis von Südkorea in einer eigenen Liga und siegt vor Raikkönen und Grosjean. Am kommenden Wochenende in Japan kann er sich nun schon erneut den Titel sichern. Nico Hülkenberg wurde im Sauber Vierter.

Der Große Preis von Korea ist auch ein Klamauk-Grand-Prix. Vor allem ist er aber die neuerliche Machtdemonstration von Sebastian Vettel. Den vierten Sieg in Folge hat der Deutsche im Brachland am ostchinesischen Meer schon eingefahren, sozusagen eine Generalprobe für den vierten Titel, den er schon am kommenden Wochenende in Suzuka einfahren kann, auf einer seiner Lieblingsstrecken.

Zwei Safety-Car-Phasen in Südkorea

Bei jetzt 77 Punkten Vorsprung auf seinen Verfolger Fernando Alonso, der diesmal nur Sechster wurde, müsste der Heppenheimer gewinnen – und Alonso dürfte nur zwei Zähler holen. Falls das in Japan nicht klappen sollte, hat Vettel noch vier weitere Anläufe. Die Wahrscheinlichkeit, das hat das vielleicht letzte Formel-1-Gastspiel in Korea gezeigt, wird immer größer.

Obwohl die 55 Runden durch zwei Safety-Car-Phasen unterbrochen wurden, konnte Vettel stets wieder ein ordentliches Sekundenkissen zwischen sich und den Verfolgern packen. Am Ende hatte er lockere vier Sekunden Vorsprung auf die beiden Lotus-Piloten Kimi Räikkönen und Romain Grosjean. Es sieht nach einem Dauerzustand aus, weswegen die Überraschung des Rennens Nico Hülkenberg war. Der Emmericher im eigentlich unterlegenen Sauber-Rennwagen hat zwar noch keinen Job für 2014, aber fuhr nach grandiosen Zweikämpfen mit Lewis Hamilton im Silberpfeil auf den vierten Rang.

Ferrari-Pilot Alonso hofft noch auf ein Wunder

„Das war schwierig heute, Seb, aber Du warst sehr diszipliniert“, bescheinigte Red-Bull-Teamchef Christian Horner seinem Paradefahrer nach der Zieldurchfahrt. Für den Kollegen Mark Webber, dessen Auto mit der Nummer zwei in der 38. Runde nach einem rüden Rammstoß von Adrian Sutil abfackelte und die zweite Safety-Car-Phase hervorrief, hat Horner nur so etwas wie bitteren Hohn übrig: „Ich weiß nicht, was Mark in seinem ersten Leben angestellt hat. Das ist schon schlimm, wenn man sein Auto abbrennen sieht.“ Und das zum zweiten Mal in Folge. Auch eine Serie. Das eigentliche Drama, das glücklicherweise komödiantische Einlage blieb, folgte: Ein Feuerwehrwagen tauchte plötzlich vor dem führenden Vettel auf der Piste auf, noch ehe der Mercedes von Bernd Mayländer ausgerückt war. „Ich konnte die Autos glücklicherweise unterscheiden“, sagte Vettel, bei dem sich die Anspannung nach den Buhrufen in jüngster Vergangenheit wieder in spitzbübisches Lächeln verwandelt hat.

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Sogar der Gegenspieler Fernando Alonso, der insgeheim noch auf ein Wunder wie im America’s Cup hofft, gab zu: „Sie verdienen es, denn sie sind die Besten im Moment.“ Vettel war bereit, die eigene Über-Überlegenheit zu erklären: „Ich denke, es gibt kein wirkliches Geheimnis, wir sind einfach gut drauf. Das Auto funktioniert – und wir funktionieren als Team. Deshalb geben wir Vollgas bis zum Jahresende.“