München. . Vor dem Pokalspiel gegen Hannover 96 zeigt sich der sonst so schweigsame Bayern-Stürmer Mario Mandzukic offen wie selten zuvor. Weil der Bayern-Stürmer überraschend häufig aufläuft und zudem noch der erfolgreichste Angreifer der Bayern ist. Auch vor einer Rückkehr von Mario Götze braucht er keine Angst zu haben.

Freie Tage sind derzeit selten, aber Mario Mandzukic macht das nichts aus. Im Gegenteil. Der Angreifer des FC Bayern findet das sogar ziemlich gut, denn sonst könnte ihm ja langweilig werden. Freizeit verbringt Mandzukic am liebsten zu Hause auf der Couch. Ausruhen statt Stadtbummel, so hält er das. Aktive Erholung ist eher nicht sein Ding.

Derzeit muss man sich ohnehin nicht sorgen, dass Mandzukic mit seiner Freizeit wenig anzufangen weiß. An diesem Mittwoch steht das Pokalspiel gegen Hannover 96 an, am Samstag die Partie gegen seinen ehemaligen Verein, den VfL Wolfsburg. Vier Tage später geht es in der Champions League zu Manchester City, im Anschluss zu Bayer Leverkusen. Spannende, beschäftigungsreiche Tage, ganz so, wie es der 27-Jährige mag. „Für mich sind diese englischen Wochen kein Problem. Ich halte das locker durch, ich habe viel, viel Kraft“, sagte er. Keine Freizeit? Kein Problem. Die Couch kann warten.

Mandzukic hat Guardiola überzeugt

Es ist durchaus bemerkenswert, dass Mandzukic diesen positiven Stress so intensiv erleben kann. Vor Beginn der Saison galt er unter dem neuen Trainer Pep Guardiola als möglicher Verlierer, wegen dessen Vorliebe für sogenannte falsche Neuner. Es rumorte zwischen den beiden, Mandzukic ließ seinem Unmut in der Vorbereitung auch einmal mit unfreundlichen Grüßen Richtung Bank freien Lauf.

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Inzwischen hat Guardiola aber einige Ideen überdacht, wegen Verletzungen teils gezwungenermaßen, wegen überzeugender Auftritten von Mandzukic aber auch, weil er dessen Wichtigkeit für die Mannschaft erkannt hat. „Mario ist ein Strafraumspieler, ein Vollstrecker. Wenn sich die Gegner hinten einsperren, ist er unser bester Spieler“, hat er einmal gesagt. Was zunächst schwer nach Jokerrolle klang, hat sich inzwischen als Dauerlösung eingespielt. Wohl auch wegen der Verletzung von Mario Götze, vor allem aber wegen Mandzukic‘ Qualitäten.

Schon vier Tore in der Bundesliga

Bei allen Pflichtaufgaben hat der Kroate bisher mitgewirkt, mit Ausnahme vom Ligaspiel beim SC Freiburg zudem stets von Beginn an. Fünf Tore sind ihm dabei geglückt, vier in der Liga, eines in der Champions League. Damit ist er von allen Münchnern wie in der Vorsaison schon wieder der Erfolgreichste. „Es macht mich sehr glücklich, dass der Trainer mir so viel Vertrauen schenkt“, sagt er nun, „mein Ziel ist es, in diesem Jahr noch besser zu sein als im letzten. Derzeit bin ich schon wieder ganz gut drauf, aber vom Rhythmus her noch nicht in absoluter Topform.“

Dass er sich gerade ausgiebig geäußert hat, wenngleich gegenüber der Vereinshomepage, ist vielleicht auch ein Zeichen für seine gute Laune. Normalerweise schweigt Mandzukic beharrlich. Nun gibt er sich auskunftsfreudig, gelöst und locker. Und er spricht mit einer Selbstverständlichkeit über die großen Vorhaben, die auch Ausdruck seines eigenen Selbstvertrauens sein dürften. Gegen Hannover „darf der Sieger nur Bayern heißen“, findet er, und nach dem Triple der Vorsaison „wollen wir selbstverständlich wieder alles abräumen“.

Götzes Rückkehr macht Mandzukic keine Angst

So gibt er sich auch in eigener Sache, obwohl Mario Götze bald wieder in den Kader zurückkehren dürfte. „Ich wusste gleich beim allerersten Anruf der Bayern, dass ich alles richtig mache, wenn ich hierher wechsle. Und ich war immer davon überzeugt, dass ich mich über kurz oder lang durchsetze.“ Nun scheint er überzeugt, dass sich daran so schnell nichts ändern wird.

Nur eine Bemerkung Guardiolas sollte er vielleicht besser nicht zu laut aufgreifen, der sonst so stille Stressgenießer. Mandzukic könne auch Verteidiger spielen, sagte der Trainer ja zuletzt, und ganz sicher kann man sich bei dessen Faible für Flexibilität vielleicht gar nicht sein, dass es sich dabei wirklich um einen Scherz gehandelt hat. Woher seine Kopfballstärke komme, wurde Mandzukic gefragt. „Mein Vater war Innenverteidiger und ein toller Kopfballspieler“, sagte er. Vermutlich war diese Ursachenforschung aber auch nur ein Scherz.