Singapur. Sebastian Vettel führt die Konkurrenz vor. Der 26-Jährige dominiert seine Rivalen bisher auch beim Großen Preis von Singapur. Im freien Training ließ er seinen ärgsten Verfolger, Ferrari-Pilot Fernando Alonso, weit hinter sich. Der Spanier beschäftigt sich ohnehin längst mit einem anderen Gegner.
Im gleißenden Flutlicht von Singapur hat Sebastian Vettel seinen ärgsten Widersacher Fernando Alonso bereits beim ersten Schlagabtausch in den Schatten gestellt - und auch nach dem spektakulären Nachtrennen will der Formel-1-Weltmeister als Sieger strahlen. 'Ich will natürlich wieder gewinnen, dafür bin ich hier', sagte der 26 Jahre alte Heppenheimer vor dem einzigartigen Grand Prix am Sonntag (14.00 Uhr/RTL und Sky) unter dem asiatischem Nachthimmel und zeigte sich bei Sky erfreut über die Leistungsfähigkeit seines Red Bull: 'Wenn man Vertrauen zum Auto hat, kann man es auch fliegen lassen. Da traut man sich näher an die Wand.'
So fuhr Heppenheimer mit einem extra für das Wochenende neu designeten Glitzerhelm im freien Training auf dem 5,065 km langen Stadtkurs in Südostasien in 1:44,249 Minuten die mit Abstand schnellste Zeit. Fernando Alonso, Vettels einziger ernsthafter Konkurrent im Kampf um die Titelverteidigung, landete im Ferrari mit 1,442 Sekunden Rückstand nur auf Platz sechs (1:45,691). Der Spanier verhinderte in der zweiten Session des Tages nur haarscharf den Kontakt mit der Streckenmauer.
Webber fährt auf Platz zwei
Hinter Vettel landete dessen Teamkollege Mark Webber (1:44,853) im zweiten Red Bull auf Rang zwei. Direkt dahinter platzierten sich die beiden Mercedes-Piloten Nico Rosberg (1:45,258) und Lewis Hamilton (1:45:368). Nico Hülkenberg im Sauber schaffte es nur auf Rang 14, Adrian Sutil (Force India) wurde ordentlicher Neunter.
Bereits in den vergangenen beiden Jahren hatte Vettel den asiatischen Stadtstaat als Sieger verlassen. Und an seinem erneuten Sieg zum Beginn der diesjährigen Asientour in der Königsklasse zweifelt kaum jemand. 'Wir wissen aber, dass es keine Garantie für Siege gibt. Es ist harte Arbeit, immer vorne zu landen', sagte er trotzdem.
Auf dem Weg zum vierten WM-Titel
Sechs Mal stand Vettel (222 Punkte) bei zwölf Rennen in diesem Jahr schon ganz oben auf dem Treppchen, sein Vorsprung in der WM-Gesamtwertung vor Alonso (169) beträgt beruhigende 53 Punkte. Dahinter folgt Hamilton (141).
Vettel ist auf dem Weg zu seinem vierten WM-Titel trotz des Polsters weiter voll konzentriert. Nach Singapur reiste er so spät wie möglich an, um trotz der sechsstündigen Zeitverschiebung nach dem gewohnten europäischen Tagesrhythmus zu leben. 'Ich habe mich daran gewöhnt, gehe am frühen Morgen ins Bett und stehe Nachmittag auf', sagte Vettel, der vor den Gefahren des Stadtkurses warnte: 'Es ist eine Hassliebe. Auf der eine Seite liebe ich die Strecke, auf der anderen ist es harte Arbeit, hier zu gewinnen.'
Hat die Konkurrenz den Titel schon abgehakt?
Auch in der Nacht - das Rennen beginnt unter 1500 Flutlichern Ortszeit erst um 20.00 Uhr Ortszeit - liegen die Temperaturen noch jenseits der 30 Grad, auch die Luftfeuchtigkeit ist extrem. 'Das alles macht es physisch für die Fahrer sehr anstrengend. Es ist eines der härtesten Rennen des Jahres', sagte Vettel.
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Während sich der Weltmeister ganz auf seinen nächsten Triumph konzentriert, scheinen die Konkurrenten den Titel längst abgehakt zu haben. Sowohl Alonso als auch Kimi Räikkönen sprachen in Singapur fast ausschließlich über ihre anstehende Zusammenarbeit bei Ferrari in der nächsten Saison. Laut Vettel könnten am Sonntag auch Rosberg und Hamilton ein Wörtchen um den Sieg mitsprechen: 'Ich rechne mit ihnen. Auf Stadtkursen sind sie beide sehr gut.' Aber auch besser als Vettel? (sid)