Mönchengladbach. Der Niederländer Luuk de Jong ist der teuerste Spieler den Borussia Mönchengladbach je gekauft hat. Trotzdem sitzt der 12-Millionen-Mann meistens auf der Bank, Max Kruse und Raffael erhalten fast immer den Vorzug. Doch anstatt sich zu beschweren, gibt de Jong sich äußerst selbstkritisch.
Im Sommer war Luuk de Jong noch voller Hoffnung. Die Verpflichtungen von Max Kruse und Raffael seien ein Vorteil für ihn, sagte der niederländische Torjäger des Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach. Der 23-Jährige hoffte auf viele brauchbare Vorlagen des neuen Duos.
Zwei Monate später ist der mit zwölf Millionen Euro teuerste Neuzugang in der Vereinsgeschichte des fünfmaligen deutschen Meisters ernüchtert. Kruse und Raffael haben de Jong derzeit zum Edelreservisten degradiert. Vor der Begegnung des sechsten Spieltages gegen Eintracht Braunschweig am Freitagabend brachte es de Jong bei drei Einwechslungen gerade einmal auf 31 Minuten Spielzeit. Das passt mit den hohen Ansprüchen des Torjägers nicht zusammen, zudem sinken dadurch seine Chancen auf eine Teilnahme an der WM 2014 in Brasilien.
Favre macht de Jong Mut
'Natürlich bin ich mit meiner Situation nicht zufrieden, ich will spielen', sagte de Jong im Gespräch mit der Rheinischen Post. Doch bei Trainer Lucien Favre hat er derzeit keine guten Karten. Der Schweizer will schwungvollen und kombinationssicheren Angriffsfußball spielen lassen - mit vielen Positionswechseln. Ein klassischer Strafraumspieler wie de Jong passt da nicht ins Konzept. Favre macht seinem Angreifer dennoch Mut: 'Er muss sich jeden Tag im Training anbieten. Wenn er besser ist als andere, spielt er auch.'
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Nach seinem Wechsel von Twente Enschede im Sommer 2012 zur Borussia hatte de Jong mit Verletzungsproblemen zu kämpfen. Doch in der Rückrunde schien er auf einem guten Weg, bevor Favre ihn zum Saisonende meist auf der Bank schmoren ließ und Mike Hanke den Vorzug gab, obwohl dessen Abgang bereits feststand. In der Bundesliga brachte es de Jong in seinem ersten Jahr in 23 Spielen auf sechs Tore und zwei Vorlagen - eine mäßige Bilanz.
De Jong gibt sich selbstkritisch
In seiner zweiten Saison im Borussia-Park wollte er durchstarten, wurde stattdessen aber ausgebremst. An einen vorzeitigen Wechsel trotz seines bis Juni 2017 laufenden Vertrages hat de Jong bisher (noch) nicht gedacht. Das sei kein Thema, er wolle sich in Gladbach durchbeißen.
Dabei gibt sich der 1,88 m große Stürmer durchaus selbstkritisch. Er ist bereit, an seinen Schwächen zu arbeiten. 'Ich kann mein Zweikampfverhalten sicherlich verbessern und muss bei der Ballannahme schneller werden. An meinen Laufwegen in die Tiefe muss ich arbeiten und kann noch besser vor dem Tor werden', sagte de Jong, dessen Vorbild Landsmann Robin van Persie ist: 'Er macht das alles super.' Alles super würde de Jong auch gerne im Trikot von Borussia Mönchengladbach machen. Die Hoffnung hat er noch nicht aufgegeben. (sid)