Berlin. Die Dopinggerüchte um einen positiv getesteten 100-m-Sprinter haben sich hartnäckig gehalten. Doch sie wurden nun entkräftigt. Alle von den Sprintern genommenen Dopingproben sind negativ ausgefallen.

Das 100-m-Finale der Leichtathletik-WM in Berlin mit dem Weltrekord von Usain Bolt (Jamaika/9,58 Sekunden) war ein sauberes Rennen. Alle von den Sprintern genommenen Dopingproben sind negativ ausgefallen. Das teilte die IAAF mit. "Dies gilt sowohl für die Proben nach dem Finale als auch für die Tests in den Vorläufen sowie im Vorfeld der WM", sagte Sprecher Nick Davies.

Damit sind die sich weiter hartnäckig haltenden Dopinggerüchte um einen positiv getesteten 100-m-Sprinter entkräftet. Die schwedische Zeitung Aftonbladet berichtete, Daniel Bailey (Antigua), Trainingspartner von Weltrekordler Bolt, sei im Vorfeld der Titelkämpfe erwischt worden. Bailey hatte im WM-Finale am Sonntag Platz vier belegt (9,93).

Dopingverdächtige starten nicht in Berlin

Zudem wird Jamaika seine fünf unter Dopingverdacht stehenden Sprinter nicht bei der Leichtathletik-WM in Berlin als Staffelläufer einsetzen. Das habe der Nationale Verband JAAA dem Weltverband IAAF mitgeteilt, sagte dessen Sprecher Nick Davies am Mittwoch. Damit folgt die JAAA einer IAAF-Empfehlung.

Die fünf Athleten Yohan Blake (19), Marvin Anderson (27), Sheri-Ann Brooks (26/alle 4x100 m), Lanceford Spence (26) und Allodin Fothergill (22/beide 4x400 m) sind positiv auf die Stimulans Methylxanthin getestet worden. Die Disziplinarkommission von Jamaikas Anti-Doping-Kommission (JADCO) sprach sie jedoch frei, wogegen die JADCO selbst Einspruch einlegte. Nun läuft das Berufungsverfahren. Allerdings gab es bislang keine Verhandlung. Weil die Athleten nicht suspendiert sind, dürften sie theoretisch in Berlin laufen. Würden sie jedoch starten und im Nachgang noch gesperrt, hätte das den Verlust möglicher Medaillen zur Folge. Die IAAF selbst hatte keine Möglichkeiten, das Quintett aus dem Verkehr zu ziehen. Dafür fehlt die Rechtsgrundlage.