Stuttgart. Der VfB Stuttgart hat Thomas Schneider als Nachfolger von Bruno Labbadia präsentiert. Der frühere Bundesligaprofi trainierte bislang die U17 des schwäbischen Traditionsvereins. Labbadia war am Montagmorgen nach dem völlig verkorksten Saisonstart vor die Tür gesetzt worden.

Der VfB Stuttgart hat Konsequenzen aus dem Fehlstart in die Fußball-Bundesliga gezogen und sich von Trainer Bruno Labbadia getrennt. Der 47-Jährige wurde am Montag nach der der vierten Pflichtspielpleite hintereinander tags zuvor beim FC Augsburg (1:2) mit sofortiger Wirkung entlassen. Das teilte der Klub am Montagmorgen mit. Labbadia hatte den Trainerjob bei den Schwaben am 12. Dezember 2010 übernommen. Sein Nachfolger wird der bisherige U17-Trainer und ehemalige VfB-Profi Thomas Schneider, der bei den Schwaben einen Zweijahresvertrag erhält.

Schneider (40) spielte bereits in der Jugend und später elf Jahre als Profi für den VfB. Er wurde 1992 deutscher Meister und 1997 DFB-Pokalsieger mit dem VfB. Als Assistenten stehen ihm Alfons Higl und Tomislav Maric zur Seite. Der neue Coach lebe den VfB und kenne ihn von innen und außen, sagte Sportvorstand Fredi Bobic. Schneider sprach von einer 'großen Herausforderung, die ich mit dem nötigen Respekt angehe. Aber ich freue mich auch und bin voller Zuversicht.'

Kapitän Serdar Tasci zeigte sich enttäuscht von der Entscheidung gegen Labbadia. 'Wenn man die letzten Jahre betrachtet, dann haben wir unter ihm zuerst den Abstieg verhindert und dann zweimal in Folge den Europapokal erreicht. Von daher finden wir es schade, aber so ist es im Fußball eben', sagte der 26 Jahre alte Abwehrchef, der aufgrund einer Knieverletzung noch mindestens drei Wochen pausieren muss.

Fans hatten Entlassung schon länger gefordert

Die erste Trainerentlassung der 51. Bundesligasaison hatte sich bereits im Anschluss an die Niederlage im Schwaben-Duell angedeutet, als Bobic nach der erneut schwachen Vorstellung des ambitionierten VfB ein klares Bekenntnis zum Trainer vermieden hatte. Der fünfmalige deutsche Meister ist neben Aufsteiger Eintracht Braunschweig das einzige Team ohne einen Punktgewinn nach drei Ligaspielen. Die Fans hatten bereits seit drei Partien die Entlassung Labbadias gefordert.

Nachdem er in der Saison 2010/11 als Nachfolger von Jens Keller den Verein im Abstiegskampf übernommen hatte, führte Labbadia den VfB dank einer erfolgreichen Rückrunde noch zum Klassenerhalt. In der Folgesaison schaffte er mit dem Traditionsverein sogar den Sprung in die Europa League. Seinen größten Erfolg als VfB-Trainer feierte er in der letzten Spielzeit mit dem Einzug ins DFB-Pokal-Finale, wo die Stuttgarter gegen Triple-Sieger FC Bayern mit 2:3 verloren. Zuvor war sein Vertrag im Januar bis 2015 verlängert worden. (dpa)

  • Das ist Thomas Schneider:
  • Geboren: 24. November 1972 in Rheinhausen
  • Stationen als Profispieler: 1992 - 2003 VfB Stuttgart / 2003 - 2005 Hannover 96
  • Stationen als Trainer: 2007 - 2009 FC Dingolfing U 19 / 2009 - 2010 FC Dingolfing / 2011 - 2013 VfB Stuttgart U 17