Essen. Vor einem Millionen-Publikum am Fernsehen überreichte Bayern-Präsident Uli Hoeneß den Siegerpokal beim Spiel der Bayern gegen Barcelona, das unter dem Namen „Uli Hoeneß-Cup“ lief. Werte wie Demut und Scham scheinen keine Rolle mehr zu spielen. Ein Kommentar.
Für jeden Menschen in Deutschland gilt die Unschuldsvermutung. Für Uli Hoeneß gilt sie im Falle der Steuerhinterziehung nicht mehr. Der Präsident des deutschen Fußball-Rekordmeisters FC Bayern München hat sich Anfang des Jahres selbst angezeigt und damit seine Schuld eingestanden.
Die Staatsanwaltschaft geht nun davon aus, dass diese Selbstanzeige juristisch nicht in Ordnung war, und hat daher eine Klage eingereicht.
Wie auch immer die Sache vor Gericht ausgeht: An der moralischen Schuld des Steuerhinterziehers Hoeneß ändert sich nichts.
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Die Bundesliga betont häufig ihre gesellschaftliche Vorbildrolle. Eine Rolle, in der Sport, Fairplay und Sozialromantik aufeinander treffen. Ein Vereins-Boss, der Steuern in Millionenhöhe hinterzogen hat, sollte in diesem Modell keinen Platz finden.
Hoeneß überreichte Siegerpokal beim "Uli Hoeneß-Cup"
Doch Hoeneß hat den Zeitpunkt für einen Rücktritt längst verpasst. Im Gegenteil: Vor einem Millionen-Publikum am Fernsehen überreichte er den Siegerpokal beim Testspiel der Bayern gegen den FC Barcelona, das unter dem Namen „Uli Hoeneß-Cup“ lief. Werte wie Demut und Scham scheinen im Profi-Fußball keine Rolle mehr zu spielen.