Dortmund.. Der Armenier Henrikh Mkhitaryan kostet den BVB 25 Millionen Euro Ablöse und ist damit der teuerste Einkauf der Klub-Geschichte. In ähnlichen Größenordnungen investierte der BVB zuletzt, als man 2001 Jan Koller und Marcio Amoroso holte. Doch das Geld dürfte gut angelegt sein. Mkhitaryan passt ins Dortmunder Spielkonzept.
Im vornehmen Mannschaftshotel von Borussia Dortmund in Bad Ragaz wird in den kommenden Tagen ein weiteres Bett blütenweiß bezogen werden müssen. Zur ohnehin schon prominenten schwarz-gelben Reisegruppe, die ab Mittwoch eine Woche lang ihr Trainingslager in der Schweiz aufschlägt, wird sich ein weiterer Gast gesellen. Ein besonderer. Ein hochpreisiger. Sein Name ist keine Überraschung mehr: Henrikh Mkhitaryan (24).
Der Armenier vom ukrainischen Meister Schachtjor Donezk weilte gestern zur medizinischen Untersuchung in Dortmund und soll einen Vertrag bis 2017 erhalten. Der BVB bestätigte offiziell, dass sowohl mit Schachtjor als auch mit Mkhitaryan (gesprochen: Mikitarian) Einigung über die Rahmendaten eines Transfers bestehe. Details seien noch zu klären. Mit anderen Worten: Dortmund hat einen neuen Mario Götze.
BVB investiert bisher 47 Millionen Euro in neue Spieler
Lange Zeit hatte die Borussia in diesem Sommer, in dem sie den Jung-Nationalspieler an den großen Konkurrenten Bayern München verloren hatte, wie der gehörnte Ex ausgesehen, der seine große Liebe in den Armen eines anderen erblickt. Die Suche nach einem Nachfolger gestaltete sich schwierig. Nun ist der Königstransfer über die Bühne.
Auch interessant
25 Millionen Euro wird Mkhitaryan kosten – der teuerste Einkauf der BVB-Geschichte. Zusammen mit den 13 Millionen Euro für den Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang und den etwa neun Millionen Euro für Verteidiger Sokratis hat der Champions-League-Finalist der vergangenen Saison nun 47 Millionen Euro in neue Spieler investiert. Eine exorbitante Einkaufstour, die BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke vollmundig angekündigt hatte. „Wir werden deutlich investieren“ und in der neuen Saison „massiv angreifen“, hatte der BVB-Boss versprochen.
Keine Sorge vor erneuter Verschwendungssucht
Die Verpflichtungen der vergangenen Tage verdeutlichen, dass es dem Vize-Meister ernst ist. 25 Punkte Rückstand auf die Bayern sollen sich auf keinen Fall wiederholen. In ähnlichen Größenordnungen investierte Dortmund erst einmal. Im Sommer 2001 wechselten Jan Koller und Marcio Amoroso an die Strobelallee. Am Ende der Saison stand die Meisterschaft, wiederum drei Jahre später stand der Klub vor der Pleite.
Auch interessant
Doch die Zeiten der Verschwendungssucht sind vorbei. Das Geld ist durch die Erfolge in der Champions League und den Verkauf Götzes bereits eingenommen. Der BVB wird sich gut überlegt haben, ob Mkhitaryan so viel Geld wert ist.
Mkhitaryan überzeugte gegen den BVB in der Champions League
Der zentrale Offensivmann, der dem schwarz-gelben Spiel die entscheidenden Ideen verleihen soll, ist schnell, trickreich, spielfreudig, abschlussstark mit links und rechts. Aber vor allem, das war beim Champions-League-Achtelfinale des BVB gegen Donezk zu begutachten, passt er in das Dortmunder Konzept des aggressiven Verteidigens in vorderster Front. Leidenschaftlich und laufstark attackierte er in dieser Partie Dortmunds Spielmacher Ilkay Gündogan.
Nun sehen sich die beiden als Mannschaftskollegen wieder. Spätestens am Mittwoch, wenn für den BVB das nächste Testspiel ansteht. In Basel. Danach geht es nach Bad Ragaz. Das Zimmer für Henrikh Mkhitaryan wird vorbereitet sein.
BVB-Neuzugang Mkhitaryan "für den nächsten Schritt bereit"
Nach der Partie hat sich BVB-Trainer zum jüngsten Neuzugang in der Dortmunder Mannschaft geäußert. Mit dem Spieler sei sich die Borussia "ja relativ schnell klar, aber es geht einfach noch um ein paar Dinge, die geregelt werden müssen zwischen den Anwälten."
Auch interessant
Man habe Mkhitaryan gar nicht so sehr unter dem Aspekt des Götze-Ersatzes beobachtet, "sondern ihn schon frühzeitig gesehen und gedacht: Das ist doch mal ein außergewöhnlich guter Kicker", so Borussias Trainer gegenüber dem TV-Sender Sport1.
Der Armenier sei "unglaublich beweglich und ein ganz geschmeidiger Spieler", der wenige Zweikämpfe in der Offensive führen müsse, "weil er sich gut bewegt, extrem torgefährlich ist und immer Zug zum Tor hat." Er habe auch in Länderspielen bewiesen, "dass er für den nächsten Schritt bereit ist." Der nächste Schritt heißt Borussia Dortmund und das freut Klopp: "So er denn kommen sollte, wäre ich damit ziemlich einverstanden."