London. Die Zeitungen auf der Insel kannten am Montag nur ein Titelthema: Andy Murray mit dem Pokal des Wimbledon-Champions. Als erster Brite seit 1936 gewann der 26-Jährige den Rasenklassiker.

Die historische Leistung des neuen Wimbledonsiegers Andy Murray ist nicht nur in Großbritannien gewürdigt worden. Die französische "L'Équipe" schrieb am Tag nach dem Finalsieg des 26 Jahre alten Schotten gegen den Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic: "Dieser Triumph belohnt Nerven aus Stahl, brillante Karriereentscheidungen und eine große Fähigkeit, sich an den Rasen anzupassen. Um zu verstehen, welch tonnenschwere Last von den Schultern von Murray fällt, muss man Brite sein."

Als erster Brite seit Fred Perry 1936 hatte Murray am Sonntag das älteste und bedeutendste Tennisturnier der Welt gewonnen. "Nach 77 Jahren ist das Warten vorbei", schrieb "The Daily Telegraph". Nahezu alle Blätter druckten am Montag auf dem Titel ein ganzseitiges Foto des Wimbledonsiegers mit der Henkeltrophäe in der Hand.

"Murray lässt das Herz einer Nation glühen"

"Murray bezwingt den Everest des Sports und lässt das Herz einer Nation erglühen", schrieb "The Guardian". Die "Times" konstatierte: "The History Boy - Nach dem historischen Sieg in Wimbledon fühlt Andy Murray, wie sich der Druck legt." Der Ex-Champion und heutige BBC-Experte John McEnroe betonte: "Jedes Jahr stellten die Leute die gleichen Fragen. Jetzt muss er nie wieder Fred Perrys Namen hören."

Auch interessant

Auch internationale Medien zollten Murray angesichts der historisch aufgeladenen Bedeutung des Augenblicks Respekt. "Murray begleicht die Rechnung mit der Geschichte", schrieb die spanische Zeitung "El Mundo". Das Schweizer Boulevardblatt "Blick" schrieb: "Das Tennis-Königreich 77 Jahre nach Fred Perry vom Fluch befreit."

Die britische Boulevardzeitung "Sun" hatte tief in der Historie des Königreichs gekramt und errechnet: "Endlich: Nach 77 Jahren, 15 Premierministern und drei Monarchen gewinnt ein Brite Wimbledon." Was nun folgen muss, ist nicht nur für die "Daily Mail" klar: "Der Ritter von Wimbledon - Jetzt wird es heißen: Erhebe Dich, Sir Andy!". (dpa)