London. Auch ohne Roger Federer und Rafael Nadal erlebte Wimbledon ein Herren-Endspiel der Extraklasse. Der erste Verfolger forderte die Nummer eins der Tennis-Welt heraus. Und der Brite Andy Murray schrieb gegen Novak Djokovic Tennis-Geschichte für sein Land.

Andy Murray hat als erster Brite seit 77 Jahren das Tennisturnier in Wimbledon gewonnen. Der 26 Jahre alte Schotte setzte sich am Sonntag im Endspiel gegen den Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic aus Serbien in drei Sätzen mit 6:4, 7:5, 6:4 durch. Murray ist der erste britische Wimbledon-Sieger seit dem legendären Fred Perry im Jahr 1936.

Gegen Djokovic feierte der Weltranglisten-Zweite im 19. Vergleich den achten Sieg und sicherte sich seinen zweiten Grand-Slam-Titel nach den US Open 2012. Vor einem Jahr hatte Murray ebenfalls auf der Anlage in Wimbledon die olympische Goldmedaille gewonnen.

Djokovic verspielt Führung im zweiten und dritten Satz

Einen Tag nach der Finalniederlage von Sabine Lisicki gegen Marion Bartoli zeigte sich der nationale Hoffnungsträger im Gegensatz zur Berlinerin nervenstark und hochkonzentriert. Sein Gegenüber Djokovic dagegen wirkte vor den Augen des britischen Premierministers David Cameron und IOC-Präsident Jacques Rogge müde.

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Zwei Tage nach seinem kräftezehrenden Fünf-Satz-Halbfinale gegen den Argentinier Juan Martin del Potro fand der Serbe überhaupt nicht ins Spiel, gab im zweiten Satz eine 4:1-Führung, im dritten Durchgang einen 4:2-Vorsprung noch aus der Hand und verpasste seinen siebten Titel bei einem der vier wichtigsten Turniere. Bei 5:4 und 40:0 ließ Murray zunächst drei Matchbälle ungenutzt, wehrte dann aber drei Breakbälle ab - und verwandelte nach gut drei Stunden Spielzeit Matchball Nummer vier.