Essen. Der BVB war ein überaus würdiger Finalist; und der FC Bayern nach dieser einmaligen Saison der Superlative der quasi verdienteste Sieger der Königsklassen-Geschichte. Wohl selten hat ein einziges Spiel für die Historie eines Klubs so viel bewirkt. Ein Kommentar.

Irgendwo auf dieser Welt saß Pep Guardiola und dürfte sich kurz gefragt haben: Die Bayern auf dem Gipfel, kurz vor dem historischen Triple. Was soll ich da eigentlich? Der Spanier, den die Fußballwelt als den Besten seines Faches gepriesen hat, übernimmt nun den derzeit besten Klub der Welt. Und Guardiolas Jobprofil hat sich über Nacht gewandelt: vom Begründer einer Ära zum bloßen Bewahrer der Macht.

Jupp Heynckes hat seine Trainer-Karriere gekrönt

Und der Mann, der den Triumph vollbracht hat, kann sich mit berechtigtem Stolz zur Ruhe setzen. Jupp Heynckes hat seine erstaunliche Trainer-Karriere auf den letzten Metern gekrönt, hat dieses Edel-Ensemble in seiner letzten Saison zu einem erfolgsbesessenen Kollektiv geformt. Der 68-Jährige hinterlässt eine Mannschaft, die selbst in den ruhmreichen Annalen des Rekordmeisters einen herausgehobenen Platz einnimmt.

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Zugleich versöhnt sich mit diesem Endspiel-Triumph eine ganze Spielergeneration mit der Geschichte, befreit einen Philipp Lahm oder Bastian Schweinsteiger vom Ruch des Makels eines finalen Verlierers. Wohl selten hat ein einziges Spiel für die Historie eines Klubs so viel bewirkt.

Bayern haben sich in Wembley unter extremen Druck behauptet

Und abseits der reflexartigen AntiBayern-Tiraden darf nüchtern konstatiert werden: Diese Mannschaft hat sich den Triumph verdient. Nicht, weil es nach zwei Finalniederlagen, dem Drama gegen Chelsea ausgleichende Gerechtigkeit wäre – der gern zitierte Fußball-Gott ist kein Faktor im Fußball. Die Elf hat sich in Wembley auch unter diesem extremen Druck behauptet; und am Ende gab es niemanden, der den Sieg nur im Ansatz in Frage gestellt hätte.

Der BVB war ein überaus würdiger Finalist; und der FC Bayern nach dieser einmaligen Saison der Superlative der quasi verdienteste Sieger der Königsklassen-Geschichte. In diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch – und viel Spaß, Herr Guardiola.