Leverkusen/Düsseldorf. 600 Fans von Bayer Leverkusen waren am Samstag mit dem Fan-Dachverband “Nordkurve 12“ im vornehmen Ausflugsschiff “River Dream“ zum Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf gefahren. Es sollte eine extravagante Tour werden. Dann allerdings wurden die Leverkusener Opfer einer Obst- und Gemüse-Attacke. Einen Stein- und Urin-Angriff konnte indes niemand bestätigen.

Es sollte eine ganz besondere Reise werden. Eine, an die sich alle Beteiligten gerne erinnern würden. 600 Fans von Bayer Leverkusen waren am Samstag mit dem Fan-Dachverband "Nordkurve 12" zum Auswärtsspiel nach Düsseldorf gereist. Nicht etwa mit dem Auto. Schon gar nicht mit Bus oder Bahn. Sondern mit der "River Dream" - einem Schiff. Einem Schiff, das an die Queen Mary erinnert. In noblem Ambiente also. Mit Kronleuchtern und Ballsaal.

"Die haben scheinbar ein ganzes Gewächshaus geplündert"

Nicht ins Bild passten die Angriffe, denen sich die Leverkusener ausgesetzt sahen. Bei der Ankunft in Düsseldorf flogen Obst und Gemüse von der Kardinal-Frings-Brücke auf das edle Schiff. "Die haben scheinbar ein ganzes Gewächshaus geplündert. Äpfel, Birnen, Tomaten, Erdbeeren - da war alles dabei", sagt Ulrich Wissing, Vorstand des Vereins "Nordkurve 12", im Gespräch mit der WAZ-Mediengruppe. Nahe liegt, dass Fortuna-Anhänger für die Attacke verantwortlich waren. Die gute Laune habe sich jedoch keiner nehmen lassen. "Das hatte null Einfluss auf die Stimmung", sagt Wissing.

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Die "River Dream" beeindruckt durch Luxus und Komfort - eigentlich. © Dirk Schuster

Dass es auf der Rückfahrt kurz vor dem Anlegen von der Leverkusener Brücke sogar Urin und Steine regnete, wie andere Medien berichteten, konnte Wissing nicht bestätigen: "Davon habe ich nichts mitbekommen." Auch Christoph Gilles, Sprecher der Polizei Köln dementierte. Weder sei ein Sachschaden entstanden, noch sei jemand verletzt worden. "Der Schiffsführer hat sich bei uns gemeldet und mitgeteilt, dass er eine geringe Menge Senf auf dem Deck gefunden habe", berichtet Gilles. Von Senftüten hörte auch Wissing von seinen Begleitern. Von Urin geschweige denn Steinen war allerdings nie die Rede.

Trotzdem will Wissing mit der zuständigen Polizeibehörde klären, wie es zu dem unschönen Angriff in Düsseldorf kommen konnte, kündigte er an. "Man möchte sich nicht vorstellen, was hätte passieren können, wenn wirklich Steine geflogen wären."

"Haben uns die Stimmung nicht verderben lassen"

Trotz der Unannehmlichkeiten wollen Veranstalter und Teilnehmer die Fahrt in besonderer Erinnerung behalten. "Es war unsere dritte Schiffstour - und die schönste zugleich", sagt Wissing. Natürlich hatte nicht zuletzt der 4:1-Sieg "ihrer" Werkself zur guten Laune beigetragen.

Die Organisation der Tour sei gar nicht so einfach gewesen. "Es war ein Plus-Minus-Null-Geschäft - verbunden mit einer Menge Aufwand. Teilgenommen haben ausschließlich Vereinsmitglieder zum vertretbaren Preis von 20 Euro", erklärt Wissing.

Am Ende war es dann doch eine ganz besondere Reise - trotz oder vielleicht gerade wegen der Eskapaden. Aus Obst wurde Urin. Und aus Senftüten wurden Steine...