Essen. Sergio da Silva Pinto, Mitteldfeldspieler von Fußball-Bundesligist Hannover 96, hat vor dem Spiel bei Doublesieger Borussia Dortmund im Interview mit der WAZ-Mediengruppe über Schalke, Topstürmer Mame Diouf, Emotionen und Leidenschaft sowie die letzte Begegnung mit dem BVB gesprochen.

Herr da Silva Pinto, freuen Sie sich auf die Rückkehr in die westfälische Heimat? Und wie viel Schalker steckt vor einem Duell beim BVB noch in Ihnen?

Sergio da Silva Pinto: Auf Schalke kenne ich noch eine ganze Reihe Leute. Aber ich komme als Profi von Hannover 96 am Samstag nach Dortmund. In unserer Begegnung spielt Schalke keine Rolle.

Sie waren einst für kleine Provokationen und besonders engagiertes Spiel bekannt. Sind Sie im Alter (und mit Familie) ein wenig ruhiger geworden? Und können Sie als bekannt emotionaler Spieler die besondere Atmosphäre im großen BVB-Stadion genießen?

da Silva Pinto: Emotionen und Leidenschaft gehören nach wie vor zu meinem Spiel. Provokationen, wie Sie sagen, haben es allerdings noch nie. Ich habe in meiner Karriere verinnerlicht, dass 100 Prozent Einsatz die Voraussetzung für Erfolg sind. Entsprechend wollen wir am Samstag in Dortmund vor 80.000 agieren und ein gutes Spiel machen.

Hannover ist einer von nur vier Klubs, der den BVB seit September 2011 in der Bundesliga schlagen konnte. Im Hinspiel gab es ein 1:1. Wie spielt man erfolgreich gegen den Vollgasfußball von Dortmund? Wo ist dieser anfällig?

da Silva Pinto: Das wird man sehen. Der BVB steht mit dem Pokalspiel und der Begegnung in der Champions League zwischen Weg weisenden Spielen. Wir wollen es besser machen als im vergangenen Dezember beim 1:5 im DFB-Pokal. Ich denke, dass diese Niederlage für uns sehr lehrreich war, um hoffentlich die richtigen Schlüsse für unser Spiel zu ziehen.

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Im Pokalspiel gegen die Bayern gab es für den BVB ein 0:1. Ist das gut für Samstag? Oder eher nachteilig? Könnte Dortmund Hannover zwischen den Spielen gegen Bayern und Donezk unterschätzen?

da Silva Pinto: Nein, das entspricht nicht der Mentalität des BVB, die sie in den vergangenen zweieinhalb Jahren an den Tag gelegt haben. Dortmund nimmt jeden Gegner ernst, ganz sicher auch uns. Unabhängig vom Ausscheiden am Mittwoch in München.

Was ist für Hannover in der Bundesliga noch möglich? Ist die Europa League realistisch? Darf man sogar auf Platz 4 hoffen?

da Silva Pinto: Wir wollen wieder international spielen, haben den direkten Kontakt zu den Plätzen fünf und sechs. Jetzt kommen die entscheidenden Wochen mit den direkten Duellen gegen Mannschaften, die auch in den Europapokal wollen. Stand jetzt sind wir Siebter und haben nichts in Händen. Also wollen wir in der Tabelle noch weiter nach oben.

Der BVB soll sich für Ihren Mitspieler Mame Diouf interessieren. Wäre der einer für Dortmund?

da Silva Pinto: Stand das bei Ihnen in der Zeitung? Fakt ist: Mame ist ein toller Spieler mit einer super Torquote, zuletzt hat er ja zwei Mal gegen den BVB getroffen.