Washington. . Doping-Sünder Lance Armstrong hat in seiner inszenierten TV-Beichte bei Oprah Winfrey nach Angaben der US-Dopingfahnder weitere Lügen aufgetischt. Das sagte Travis Tygart, Chef der staatlichen Anti-Doping-Agentur Usada, in der Fernsehsendung „60 Minutes“ auf CBS.

Doping-Sünder Lance Armstrong hat in seiner inszenierten TV-Beichte bei Oprah Winfrey nach Angaben der US-Dopingfahnder weitere Lügen aufgetischt. Das sagte Travis Tygart, Chef der staatlichen Anti-Doping-Agentur Usada, in der Fernsehsendung „60 Minutes“ auf CBS.

Danach habe der ehemalige Radsport-Star die Unwahrheit gesagt, als er behauptete, bei seinen Tour-de-France-Teilnahmen 2009 und 2010

Auch interessant

sauber gewesen zu sein. „Die Bluttests belegen das Gegenteil.“ Tygart erklärte die „Lüge“ mit rechtlichen Konsequenzen. Sollte die Staatsanwaltschaft die „klar belegten“ Dopingsünden von 2009 und 2010 aufgreifen, laufe der Ex-Profi in einen sanktionsfähigen Betrugsverdacht.

Usada sieht Armstrong als großen Doping-Übeltäter

Usada-Chef Tygart bezeichnete Armstrongs Aussagen, wonach Doping Ende der 90er-Jahre so normal und üblich gewesen sei „wie das Aufpumpen der Reifen“ als „unwahr“. Nur Armstrong habe es durch seinen immensen Einfluss („Er war der Boss“) und seine Insider-Informationen bewerkstelligen können, Doping-Tests regelmäßig unbeschadet zu überstehen.

Dem umstrittenen Radsport-Weltverband UCI weist Tygart eine zentrale Mitschuld zu. So habe der Verband 2001 ein Treffen zwischen Armstrong, dessen Teamchef Johann Bruyneel und dem Schweizer Laborarzt Marcia Saugy arrangiert, der zuvor verdächtige Blutwerte bei Armstrong ausgemacht hatte. Laut Tygart hat Saugy dem Radfahrer „die Schlüssel in die Hand gegeben, um Epo-Tests zu unterlaufen“.