Köln. Verbände und Politik beraten am Montag über Maßnahmen gegen Gewalt im Fußball. Vor dem Treffen mit Spitzenfunktionären des DFB und der DFL hat NRW-Innenminister Ralf Jäger klare Forderungen gestellt: “Die Vereine müssen Kontrollen am Drehkreuz und Stadionverbote konsequent durchsetzen.“

Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger hat vor einem Treffen mit Spitzenfunktionären des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der Deutschen Fußball Liga (DFL) am Montag in Hannover den Druck erhöht. "DFB und DFL sind jetzt gefordert, mehr für die Sicherheit bei Fußballspielen zu tun", sagte der SPD-Politiker im Interview mit dem Nachrichtenmagazin Focus.

Die Bereitschaftspolizei verwende 30 Prozent der Einsatzzeiten, um die Mängel in den Sicherheitskonzepten der Klubs auszubügeln. Das sei nicht mehr vermittelbar, so Jäger, der zudem forderte: "Die Vereine müssen Kontrollen am Drehkreuz und Stadionverbote konsequent durchsetzen."

Verbände und Politik beraten über Maßnahmen gegen Gewalt im Fußball

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In Hannover treffen sich unter anderem DFB-Präsident Wolfgang Niersbach und Ligapräsident Reinhard Rauball mit Jäger und seinem Innenminister-Kollegen Uwe Schünemann (Niedersachsen). "Das erklärte Ziel des Treffens ist es, den Dialog mit der Politik fortzusetzen und die Standpunkte des Fußballs noch einmal klar zu hinterlegen", sagte Niersbach.

Sollten sich die 36 Profiklubs auf ihrer Mitgliederversammlung am 12. Dezember in Frankfurt/Main jedoch nicht auf ein gemeinsames Sicherheitspaket einigen, droht ihnen die Politik das Heft des Handelns in der Gewaltproblematik aus den Händen zu nehmen. Am Donnerstag hatte die DFL das überarbeitete Reformpapier für alle Fans zugänglich ins Internet gestellt.

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