Amsterdam. . Borussia Dortmund steht in der sogenannten Hammer-Gruppe der Champions League vor dem Einzug ins Achtelfinale. Dazu benötigt der deutsche Meister noch einen Punkt aus den beiden abschließenden Gruppenspielen. Bei Ajax Amsterdam am Mittwoch will der BVB alles klarmachen.

Zwei Matchbälle für Borussia Dortmund: Doch schon den ersten will der deutsche Meister zum Einzug ins Achtelfinale der Champions League unbedingt verwandeln. Denn sollte der Double-Gewinner den einen fehlenden Punkt nicht schon am Mittwoch (20.45 Uhr/Sky und im DerWesten-Ticker) beim niederländischen Rekordtitelträger Ajax Amsterdam holen, drohen vor dem Gruppen-Finale am 4. Dezember gegen Manchester City nervige Rechenspiele und das große Zittern.

Bislang ungeschlagen und mit einer Riesenportion Selbstbewusstsein nach den beiden Duellen mit dem Starensemble von Real Madrid (2:1 und 1:1) werden die Borussen als überraschender Tabellenführer (acht Punkte) zum insgesamt 60. Auftritt in der Königsklasse auflaufen. „Wir werden den Punkt holen, wir haben es in der eigenen Hand“, kündigte Nationalspieler Mats Hummels an, der jedoch auch weiß: Für Ajax (vier Zähler) geht es um die letzte Chance fürs Überwintern in der lukrativen Königsklasse.

Situation „trügerisch und gefährlich“

Nicht nur aus diesem Grund warnte BVB-Präsident Reinhard Rauball. Denn sollten seine Schwarz-Gelben verlieren und Manchester gleichzeitig sein Heimspiel gegen die Königlichen aus Madrid gewinnen, wäre im „Endspiel“ gegen englischen Champion im ungünstigsten Fall sogar noch der Sturz auf Platz vier möglich. Als „trügerisch und gefährlich“ bezeichnete Liga-Präsident Rauball deshalb die Situation in der wohl stärksten wie attraktivsten Gruppe mit vier Meistern und drei ehemaligen Champions-League-Siegern.

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Von Thorsten Schabelon und David Nienhaus

Bei einer Diskussionsrunde in Dortmund am Montagabend warnte Borussia-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke vor zu großer Euphorie, nachdem er auf einen möglichen Champions-League-Triumph der Schwarz-Gelben angesprochen wurde: „Wir sollten uns zunächst auf Ajax konzentrieren. Ich kann verstehen, dass das Feuer lodert. Es lodert auch in mir. Aber in der Champions League kann es schnell vorbei sein.“ Ähnlich sieht es Michael Zorc.

„Wir haben eine hervorragende Ausgangsposition, aber das Ganze ist kein Selbstläufer“, bestätigte auch der Sportdirektor vor dem Hintergrund des schwer erkämpften 1:0 im Hinspiel gegen Ajax in einem Interview im Fachmagazin kicker. „Fest steht, dass wir eine ähnliche Top-Leistung benötigen wie in den Spielen zuvor, um uns durchzusetzen.“

BVB will nichts anbrennen lassen

Fest steht auch: Der BVB will nichts mehr anbrennen lassen. Zu den besten 16 Mannschaften in Europas Beletage zählten die Westfalen zuletzt in der Saison 2002/03. Nach der damals ausgespielten Zwischenrunde mussten sie in den UEFA-Cup absteigen und erreichten dort das Finale (2:3 gegen Rotterdam).

Zorc ist überzeugt, dass die Mannschaft die Erfahrungen aus der vergangenen Saison mit dem blamablen Aus in der Vorrunde weiter umsetzen wird. Jeder Spieler sei hellwach und fokussiert. „Dass unsere Mannschaft die Qualität hat, um auch international durchzustarten, da waren wir uns alle sicher“, so Zorc.

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Zum Glück kann Trainer Jürgen Klopp in der Amsterdam ArenA, wo eine Woche zuvor das Nationalteam (mit fünf BVB-Akteuren) 0:0 spielte, seine stärkste Formation aufbieten. Erneut in der Startelf stehen wird Jakub Blaszczykowski, nachdem er nach fünfwöchiger Verletzungspause am vergangenen Samstag gegen die SpVgg Greuther Fürth (3:1) ein sensationelles Comeback gefeiert hatte.

Größere Sorgen hat Ajax-Coach Frank de Boer, der den verletzten ehemaligen Hoffenheimer Ryan Babel (Schulter ausgekugelt) ersetzen muss. Dafür soll das erst 18 Jahre alte Supertalent Viktor Fischer in der Champions League debütieren. „Wir werden für jeden Fall gut vorbereitet sein“, verspricht BVB-Coach Klopp.

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Amsterdam: Vermeer - van Rhijn, Alderweireld, Moisander, Blind - Siem de Jong, Poulsen, Schöne - Boerrigter, Eriksen, Fischer. - Trainer: De Boer

Dortmund: Weidenfeller - Piszczek, Subotic, Hummels, Schmelzer - Bender, Gündogan - Blaszczykowski, Götze, Reus - Lewandowski. - Trainer: Klopp