Essen. Bayer Leverkusens Sportdirektor bezeichnete nach dem 0:3 in Dortmund Sky-Kommentator Marcel Reif als “Klugscheißer“. Es war nicht Völlers erste Medienschelte. Zukünftig sollte er sich etwas zurückhalten. Ein Kommentar.
Hach, dieser Rudi Völler ist so schön berechenbar. Bayer Leverkusen verliert (so wie am Samstag 0:3 bei Borussia Dortmund), ein Reporter, Kommentator oder TV-Experte sagt etwas, was dem Leverkusener Sportdirektor nicht passt – und zack, gibt’s eine verbale Watschn, diesmal gegen Marcel Reif von Sky, den der große Rudiiii als „Klugscheißer“ beschimpfte. Herr Völler, fahren Sie mal rechts ran!
Völler bezeichnete Fjörtoft als "Clown"
Denn inzwischen ist die Masche überholt. Als Völler, damals noch als DFB-Teamchef, im Jahr 2003 nach einem 0:0 auf Island das ARD-Duo Gerhard Delling/Günter Netzer legendär beschimpfte, war das kultig und ehrlich. „So einen Scheißdreck kann ich nicht mehr hören“ – ganz Deutschland kennt diesen Satz noch heute.
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Nicht ganz so viele Zuschauer bekamen mit, wie Völler in der vergangenen Saison den Sky-Experted Jan Aage Fjörtoft beschimpfte. Wieder einmal hatte seine Mannschaft mies gespielt und verloren, diesmal Leverkusen 0:2 auf Schalke, und prompt bezeichnete Völler Fjörtoft als „Clown“, nur weil der eine Rote Karte für Leverkusens Kapitän Simon Rolfes gefordert hatte: „Warum hat Sky den geholt? Nur weil er einen Übersteiger unfallfrei hingekriegt hat?“ Einmal in Rage, nahm sich Völler einen weiteren Sky-Experten vor: „Was Markus Merk da von sich gibt, ist unfassbar.“ Auch da ging es um die Rolfes-Szene.
Gruppe "Marcel Reif - Kommentarverbot" hat 57 000 Mitglieder
Nun also Marcel Reif, wieder nach einer – man kann es leicht erraten – schlechten Leverkusener Leistung. Gut, unumstritten ist Reif nicht. Der Autor dieses Kommentars hört ihn gern, viele andere sicherlich nicht. Die Facebook-Gruppe „Marcel Reif – Kommentarverbot“ gefällt knapp 57.000 Usern. Reif polarisiert - und manchmal ist er,zugegeben, etwas zu arrogant und altklug. Rudi Völler sollte sich aber dennoch mit seinem verbalen Holzhammer zurückhalten. Vor allem nach Niederlagen wirkt das wie ein taktisches Foul.