Gelsenkirchen.. Nach dem Ellbogenstoß von Leverkusens Simon Rolfes gegen Schalkes Julian Draxler ist die Aufregung groß. Schiedsrichter Deniz Aytekin hat die Szene nämlich nicht gesehen. Dass sich die drei Sky-Experten festlegten und eine Rote Karte forderten, verärgerte Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler.

Rudi Völler suchte nicht lange nach Ausreden. „Wir haben verdient verloren“, meinte Bayer Leverkusens Sportdirektor nach dem 0:2 bei Schalke 04. Die minimale Champions-League-Chance dürfte verspielt sein, Völler formulierte deshalb ein neues klares Ziel: „Wir wollen Fünfter werden, dafür müssen wir aber mehr Gas geben.“

Und damit hat er selbst gleich am Wochenende angefangen. Denn es gab eine strittige Szene, die Folgen haben könnte. Bayer-Kapitän Simon Rolfes, gewöhnlich ein Kandidat für den Friedensnobelpreis, verpasste Julian Draxler im Zweikampf einen seitlichen Ellbogencheck ins Gesicht. Um Draxler auf Distanz zu halten, setzte Rolfes den Arm ein. Absicht ist ihm nicht zu unterstellen, ein heftiger Schlag war es dennoch. Draxler ging zu Boden, konnte aber weiterspielen. „Schwamm drüber“, sagte er deshalb.

Völler spricht von „Muppet-Show“

Im Pay-TV-Sender Sky aber hatten sich die drei Experten Markus Merk, Steffen Freund und Jan Age Fjörtoft festgelegt: „Klare Rote Karte.“ Das brachte Völler auf die Palme. Er lästerte über „die drei von der Muppet-Show“, merkte an, dass DFB-Jugendtrainer Freund wohl „zu viel Zeit“ habe und warf dem früheren Schiedsrichter Merk vor, er denunziere einen Spieler. Auch Ex-Profi Fjörtoft wurde nicht geschont: „Dieser Comedian, macht auf Raab oder Pocher, kann es aber nicht.“

Schiedsrichter Deniz Aytekin hatte die Szene „überhaupt nicht gesehen“. Der DFB könnte also ermitteln. Das ist der wahre Grund für Völlers Bissigkeit. Mit dem Konter von Merk wird er leben können: „Herr Völler ist ein verbaler Brandstifter!“