Essen. Die Anti-Doping-Kommission Jamaikas hat bestätigt, dass fünf Sprinter positiv auf Methylxanthine getestet wurden. Den Athleten droht eine Sperre und Startverbot bei der WM.

Die fünf jamaikanischen Sprinter wurden positiv auf das Stimulans Methylxanthine getestet. Das bestätigte am Montag ein Mitglied der Anti-Doping-Kommission Jamaikas (JADCO) der britischen Nachrichtenagentur Reuters. Bis zur Anhörung am Mittwoch sollen die Ergebnisse der B-Probe vorliegen. Allen Athleten drohen Sperren und somit ein Startverbot bei der Leichtathletik-WM in Berlin (15.-23. August).

Zuvor hatte der Jamaica Observer unter Bezug auf einen "hochrangigen Informanten" bereits berichtet, es handele sich um einen Wirkstoff aus der Gruppe der Methylxanthine. Dieser wird zur Behandlung von Asthma verwendet.

Von Verwarnung bis Sperre alles möglich

Methylxanthine stehen nach Angaben des JADCO-Sprechers, der nicht genannt werden wollte, nicht namentlich auf der Verbotsliste und fallen deshalb automatisch in die Kategorie der von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) verbotenen Mittel.

Der JADCO-Offizielle meinte, die Athleten könnten mit einer öffentlichen Verwarnung davonkommen, wenn sie glaubhaft machen könnten, dass das Mittel nicht zur Leistungssteigerung genommen worden sei. Andernfalls drohe allerdings eine zweijährige Strafe.

Die 400-m-Läufer Lanceford Spence (26) und Allodin Fothergill (22) sowie Sprinterin Sheri-Ann Brooks (26), Vize-Weltmeisterin mit Jamaikas 4x100-m-Staffel bei der WM 2007 in Osaka, haben inzwischen erklärt, sie seien informiert über die positiven Ergebnisse.

Nur im Fall von Yohan Blake (19) und Marvin Anderson (27), den Vereinskollegen von Dreifach-Olympiasieger Usain Bolt im Racers Track Club, gibt es noch keine Bestätigung. Ihre Namen waren am Samstag von der italienischen Zeitung Gazzetta dello Sport genannt worden.