New York. Nach einem fast perfekten Start musste sich der 34-Jährige zum Auftakt seines 50. Grand-Slam-Tennisturniers am Mittwoch in New York dem starken Ernests Gulbis geschlagen geben. Der bedingungslose Kampf über 3:44 Stunden nutzte nichts: Mit 6:3, 6:4, 4:6, 5:7, 3:6 unterlag Haas. Cedrik-Marcel Stebe und Philipp Kohlschreiber hingegen erreichten die 2. Runde.

Das rechte Knie türkis getapt hat sich Tommy Haas schon in der ersten Runde von seinen 15. US Open verabschiedet. Nach einem fast perfekten Start musste sich der 34-Jährige zum Auftakt seines 50. Grand-Slam-Tennisturniers am Mittwoch in New York dem starken Ernests Gulbis geschlagen geben. Der bedingungslose Kampf über 3:44 Stunden nutzte nichts: Mit 6:3, 6:4, 4:6, 5:7, 3:6 unterlag Haas. So früh wie zuvor nur bei seinem Debüt in Flushing Meadows 1996.

Kämpferisch und zweieinhalb Sätze auch spielerisch zeigte Haas eine tadellose Vorstellung. Doch dann schwächelte er gegen den einst vom früheren deutschen Davis-Cup-Chef Nikola Pilic ausgebildeten Letten und konnte die Pleite auf dem kleineren Show-Court am Rande der Anlage in Flushing Meadows nicht mehr abwenden.

Die Spannung bei Haas, endlich am dritten Turniertag aufschlagen zu können, war zu spürten. Kein anderer Spieler im Feld der 128 war häufiger im Big Apple dabei, die Nervosität hat sich trotzdem nicht gelegt. Ungeduldig tippelte der an 21 gesetzte Wahl-Amerikaner an der Grundlinie und war sofort voll da.

Schweißtreibende Arbeit in praller Sonne

Die durchgeschwitzten Tennisshirt wurden reihenweise gewechselt. Der zweite Sieg gegen den nur noch auf Platz 145 der Weltrangliste notierten Gulbis nach Madrid 2009 schien nur eine Frage der Zeit zu sein. Doch als Haas sich schon bereit machte, das Match zu entscheiden, kämpfte der 23-Jährige Gulbis zurück und schaffte den 2:2-Satzausgleich.

Haas trauerte den verpassten Chancen nach. Wieder einmal hatte er es nicht geschafft, ein Match kraftsparend nach drei Sätzen zu beenden. Schlimmer noch. Er geriet sogar ernsthaft in Schwierigkeiten, als sich Gulbis im entscheidenden Satz anschickte, mit 2:0 in Führung zu gehen. Dieses Break konnte Haas noch mit Mühe und Not verhindern, das zum 3:5 aber nicht. Das Aus war besiegelt. Und wieder war ein Shirt durchgeschwitzt, aber diesmal konnte es der Verlierer in der Umkleide wechseln.

Stebe warnt vor Gegner Zemlja 

Einen Sieg fürs Selbstvertrauen feierte dagegen Cedrik-Marcel Stebe. "Das ist eine Bestätigung dafür, dass ich mithalten kann", sagte der 21-Jährige nach seinem überraschenden 6:4, 6:4, 3:6, 6:2-Erfolg gegen den an Nummer 29 gesetzten Serben Viktor Troicki. Nächster Gegner des Weltranglisten-97. aus Vaihingen ist Grega Zemlja.

"Er kann auch Tennis spielen", sagte Stebe und warnte davor, den in der Weltrangliste zwei Plätze schlechter eingestuften Slowenen zu unterschätzen. "Es gibt hier keine einfachen Runden."

Das musste der Lübecker Tobias Kamke im Erstrunden-Match gegen Lleyton Hewitt aus Australien erfahren. Nach seiner 6:4, 2:6, 1:6, 4:6-Niederlage gegen den US-Open-Champion vor 2001 musste der Lübecker wieder ohne Sieg bei den US Open abreisen - so wie schon bei den beiden Auftritten zuvor.

Kohlschreiber in Runde 2

Philipp Kohlschreiber hat als siebter deutscher Tennisprofi die zweite Runde der mit 25,5 Millionen Dollar dotierten US Open in New York erreicht. Der Davis-Cup-Spieler aus Augsburg gab sich in seinem Auftaktmatch keine Blöße und besiegte Michael Llodra aus Frankreich in 2:44 Stunden mit 7:6 (7:2), 4:6, 7:6 (7:4), 6:1. Kohlschreiber nutzte fünf von sechs Breakchancen.

Nächster Gegner des Wimbledon-Viertelfinalisten ist am Freitag Benoit Paire aus Frankreich. Beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres war der 28-jährige Kohlschreiber im vergangenen Jahr bereits in der ersten Runde gescheitert. In Flushing Meadows war der Weltranglisten-20. bislang noch nie über die dritte Runde hinausgekommen.

Dagegen schied Benjamin Becker bei seiner fünften US-Open-Teilnahme bereits zum dritten Mal in der Auftaktrunde aus. Der 31-Jährige aus Orscholz unterlag dem Amerikaner Ryan Harrison mit 5:7, 4:6, 2:6. Von 16 deutschen Hauptfeld-Startern haben damit sieben Profis die zweite Runde erreicht.