Essen. . Das Pokal-Wochenende hielt einige Überraschungen parat: Am Samstag waren bereits 1899 Hoffenheim und Greuther Fürth ausgeschieden. Am Sonntag erwischte es den Hamburger SV, Werder Bremen, Eintracht Frankfurt und den 1. FC Nürnberg.
Gleich ein halbes Dutzend Bundesligisten hat sich in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals peinliche Niederlagen eingehandelt: Nachdem bereits am Samstag Hoffenheim (0:4 beim Berliner AK) und Fürth (0:2 in Offenbach) gegen unterklassige Gegner aus dem Pokal ausgeschieden waren, zogen Hamburg, Nürnberg, Frankfurt und auch Bremen am Sonntag unrühmlich nach. Beim Drittligisten Karlsruher SC verlor der HSV trotz Halbzeitführung 2:4 (2:1), wenig später unterlag der Club beim TSV Havelse 2:3 nach Verlängerung. Frankfurt zog in Aue beim 0:3 (0:1) den Kürzeren, Bremen scheiterte in Münster 2:4 nach Verlängerung. Doch auch in der Hauptstadt bei Zweitligist Hertha BSC dürfte der Haussegen nach dem 1:2 (0:1) bei Wormatia Worms mächtig schief hängen, hatten die Berliner doch schon den Saisonstart nach dem Abstieg vergeigt.
Die restlichen Bundesligisten machten es am Wochenende besser. Hannover 96 hatte beim 6:1 (3:0) gegen den FC Nöttingen keine Mühe, ebenso souverän siegte Schalke 04 mit 5:0 (2:0) beim 1. FC Saarbrücken. Mehr Mühe hatte Aufsteiger Fortuna Düsseldorf beim knappen, aber nicht unverdienten 1:0 (0:0) bei Drittligist Wacker Burghausen. Am Samstag bereits siegten Titelverteidiger Borussia Dortmund (3:0 beim FC Oberneuland), Bayer Leverkusen (4:0 bei Carl-Zeiss Jena), der VfB Stuttgart (5:0 beim SV Falkensee-Finkenkrug), Borussia Mönchengladbach (2:0 bei Alemannia Aachen), der SC Freiburg (2:1 bei Victoria Hamburg) und am späten Abend auch der VfL Wolfsburg (5:0 beim FC Schönberg).
Hannover 96 souverän weiter - HSV und Nürnberg verlieren
Im Wilhelm-Langrehr-Stadion in Havelse brachte Nürnbergs U21-Nationalspieler Alexander Esswein noch früh in Führung (7.), doch der gänzlich unbeeindruckte Viertligist schlug zurück: Zunächst gelang Christoph Beismann der Ausgleich (13.), Patrick Posipal sorgte für Havelses 2:1 (60.). Nürnberg rettete sich dank eines Treffers von Robert Mak (80.) noch in die Verlängerung, ehe Marco Vucinovic den Endstand herstellte (97.).
Vor 16.138 Zuschauern in Karlsruhe erzielten Marcus Berg (23.) und Neuzugang Maximilian Beister (45.) die Tore für den HSV. Koen van der Biezen (32.), Selcuk Alibaz (58.), Martin Stoll (79.) und Elia Soriano (86.) trafen für den mindestens gleichwertigen KSC. Der künftige HSV-Spieler Hakan Calhanoglu leitete zwei Tore ein.
Hannover 96 hat den Einzug in die 2. Runde des DFB-Pokals hingegen souverän gemeistert. Sergio da Silva Pinto brachte sein Team im Ausweichstadion "An der Kreuzeiche" in Reutlingen mit einem Doppelpack (27./32. Minute) auf die Siegerstraße. Leon Andreasen (47.), Jan Schlaudraff (55.), Konstantin Rausch (79.) sowie erneut Schlaudraff (83.) sorgten für klare Verhältnisse. Leutrim Neziraj besorgte nur noch den Ehrentreffer für den DFB-Pokal-Novizen (53.).
Mainz gewinnt locker - Bremen scheitert in der Verlängerung
Der FSV Mainz 05 hat am Sonntagabend den Fünftligisten SV Roßbach/Verscheid erwartungsgemäß mit 4:0 (2:0) in der ersten Runde des DFB-Pokals besiegt. Vor 3.100 Zuschauern in Koblenz gelangen Adam Szalai (5. und 43. Spielminute), Julian Baumgartlinger (47.) und Eric Maxim Choupo-Moting (62.) die Treffer zum nie gefährdeten Erfolg der Rheinhessen.
Der Erstligist dominierte die Partie von Beginn an und kam nach einer Ecke von Andreas Ivanschitz durch einen Kopfball von Szalai (5.) zum Führungstreffer. In der Folge bestimmten die Mainzer weiterhin das Spielgeschehen, nutzen jedoch gute Möglichkeiten nicht, ehe der Ungar seinen zweiten Treffer (43.) markierte. Der Stürmer ließ seinen Gegenspieler ins Leere grätschen und schob den Ball überlegt ins lange Eck ein.
Nach der Halbzeitpause trafen Baumgartlinger (47.) aus 20 Metern mit einem sehenswerten Fernschuss und Choupo-Moting (62.) nach Vorlage von Ivanschitz zum deutlichen Sieg.
Zum Bremer Pokalschreck avancierte Münsters dreifacher Torschütze Matthew Taylor. Mit seinen Toren in der 54. und 81. Minute glich der US-Amerikaner zunächst zweimal Bremer Führungen durch Eljero Elia (45.) und Niclas Füllkrug (67.) aus. In der Verlängerung legte Dima Lazarow (96.) erstmals für die Preußen vor, ehe erneut Taylor (118.) mit seinem Tor zum Endstand alles klar machte. Zuvor hatte Werder sich durch Gelb-Rot gegen Abwehrspieler Sokratis zusätzlich in Bedrängnis gebracht.
Historisch höchster Sieg eines Viertligisten beim Spiel AK Berlin gegen Hoffenheim
In Burghausen erzielte Stefan Reisinger, einer von 18 Neuen bei Bundesliga-Rückkehrer Düsseldorf, eine Viertelstunde vor Schluss das Tor des Spiels.
Hoffenheims Trainer Markus Babbel schrieb am Samstag bei seiner Rückkehr nach Berlin Geschichte. Tore des zweimal erfolgreichen Metin Cakmak sowie von Justin Gerlach und Kevin Kruschke besiegelten den historisch höchsten Sieg eines Viertligisten gegen einen Bundesligisten im DFB-Pokal.
Etwas unglücklicher war das Ausscheiden für die Fürther, denn Gegner Offenbach profitierte von einem umstrittenen Handelfmeter. Thomas Rathgeber verwandelte und praktisch mit dem Schlusspfiff schoss Lars Bender noch das zweite Tor für den OFC.
Beim lockeren Sieg der Stuttgarter gegen den Sechstligisten aus Falkensee trafen Vedad Ibisevic, Martin Harnik, Tunay Torun und Shinji Okazaki. Leverkusen sorgte in Jena bereits in der Anfangsviertelstunde für klare Verhältnisse. Kapitän Simon Rolfes und Karim Bellarabi mit einem Traumtor stellten die Weichen früh auf Sieg für die Werkself. Stefan Kießling und Junior Fernandes sorgten für den Endstand.
Paderborn verlor gegen Arminia Bielefeld
Der SC Freiburg musste sich in Hamburg etwas strecken, ehe der 2:1 (1:1)-Sieg feststand. Für die Wolfsburger gelang Ivica Olic bei seinem Pflichtspieldebüt im Dress des VfL gleich einen Dreierpack, die weiteren Treffer erzielten Diego und Bas Dost.
Der SC Paderborn verlor das Ostwestfalen-Derby trotz Pausenführung bei Arminia Bielefeld 1:3 (1:0). Hingegen stehen sowohl der 1. FC Köln (2:1 bei der SpVgg Unterhaching) als auch der MSV Duisburg (1:0 beim Halleschen FC), der FC St. Pauli (3:0 beim Offenburger FV) und der VfL Bochum (2:0 beim 1. FC Heidenheim) in der zweiten Runde. Am Sonntag zogen noch der TSV 1860 München nach, der beim Fünftligisten FC Hennef einen sehr souveränen 6:0 (2:0)-Auswärtserfolg feierte, sowie der 1. FC Kaiserslautern, der bei Drittligist Hansa Rostock 3:1 (0:0) gewann. In einem internen Zweitligaduell siegte VfR Aalen 3:0 (2:0) gegen den FC Ingolstadt.