Dortmund/Bremen. . Titelverteidiger Borussia Dortmund hatte knapp eine Woche vor dem Saisonauftakt in der Bundesliga gegen Werder Bremen beim 3:0 beim Regionalligisten FC Oberneuland keine Mühe, in die 2. Runde des DFB-Pokals einzuziehen.

Obwohl die Profis von Borussia Dortmund ihr Pokalspiel schon am Samstag hatten, stand für sie am gestrigen Sonntag der arbeitsreichste Einsatz des Wochenendes an. BVB-Familientag bei 40 Grad am Signal Iduna Park. Und etwa 40.000 begeisterte Fans, von denen jeder mindestens ein Autogramm haben will. Also Filzschreiber-Akkord mit neuem Autogramm-Rekord für Marco Reus, Mario Götze und Co. Keine Angst: Bis zum Auftaktspiel der neuen Bundesliga-Saison am Freitag werden die Sehnenscheidenentzündungen abgeklungen sein. Und bis auf Torwart Roman Weidenfeller arbeiten die Dortmunder ja eh mit Kopf und Füßen.

Vielleicht haben sich die Profis des BVB ja in weiser Voraussicht auf den Sonntag-Termin am Samstagnachmittag beim 3:0-Pokalsieg gegen den FC Oberneuland etwas geschont und ordentlichen Dienst nach Vorschrift gemacht. „Man hat gemerkt, dass der BVB die Handbremse drin hatte. Sie haben darauf geachtet, sich nicht zu sehr auszupowern“, hatte Sören Seidel beobachtet. Seidel wird im Oktober 40 Jahre alt und konnte, als einziger Oberneuländer, Erstliga-Erfahrung aufweisen. Allerdings war er bereits vor 15 Jahren für Werder Bremen aufgelaufen. Damals besuchte Marco Reus, sein BVB-Gegenspieler am Samstag, noch die Grundschule in Dortmund.

BVB-Kicker Hummels ist am Freitag einsatzbereit

Immerhin: In der 19. Minute lag der Viertligist gegen den Doublesieger knapp vorne. 1:0 vermeldete die Anzeigetafel im Bremer Weserstadion. Da ging es allerdings um die Ecken. Nach Toren lag der BVB zu diesem Zeitpunkt 1:0 in Führung. In der zehnten Minute hatte Sebastian Kehl einen Ball in die Spitze auf Robert Lewandowski gespielt. Der sah Marco Reus einlaufen, legte uneigennützig weiter und der Neuzugang erzielte sein erstes Pflichtspiel-Tor im BVB-Trikot.

Eine Szene mit Symbolcharakter, wie auch die Profis von Werder Bremen, erste Liga-Gegner des BVB, am Samstag als Tribünengäste im eigenen Stadion beobachteten. Denn immer wenn die schnelleren, zweikampfstärkeren und besser organisierten Dortmunder das Tempo erhöhten und präziser spielten, wurde es für die Gastgeber gefährlich. Wie beim 2:0 von Jakub Blaszczykowski (38). Wie beim 3:0 von Ivan Perisic (67.). Jeweils ausdauernd bejubelt von der großen BVB-Fraktion unter den 19 325 Zuschauern, die für ein Heimspiel in Bremen sorgte.

BVB-Offensive um Lewandowski und Reus kombiniert sehenswert

Für die Borussia am Ende entscheidend: Der Titelverteidiger hatte nicht für eine Pokal-Überraschung gesorgt. Und kein Spieler verletzte sich ernsthaft. Robert Lewandowski, der nicht nur beim 1:0 sehenswert mit Hintermann Marco Reus kombinierte, humpelte zwar aus dem Stadion. „Ich habe einen Schlag bekommen. Ich brauche zwei Tage Ruhe. Mein Einsatz am Freitag ist aber nicht gefährdet“, sagte er. Gleiches gilt für Mats Hummels. Der hatte eine Schädelprellung vom Länderspiel gegen Argentinien mitgebracht und sich in Bremen mit Kopfbällen aufgewärmt. „Danach war mir schwindelig“, sagte er und verfolgte das Spiel als entspannter Zuschauer.